In diesem atheistisch geprägten Bundesland haben die Menschen seit dem Jahr 1993 ebenfalls frei. Dabei mitentscheidend war der damalige SPD-Innenexperte und spätere Innenminister Manfred Püchel, der einen weiteren Feiertag in seinem Bundesland für angemessen hielt. Bekannt geworden ist seine Begründung, dass die Sachsen-Anhalter „erstens hier länger arbeiten“ und dass sie zweitens „im Westen mehr Urlaub haben“.
Im Schulterschluss mit dem Innenexperten der CDU und mit dem Wohlwollen von Grünen und PDS gelangt es, den 6. Januar ins Feiertagsgesetz zu schreiben. Den Feiertag dann wieder abzuschaffen, scheiterte.
Was berichtet die Bibel über die Heiligen Drei Könige?
Das Matthäus-Evangelium erzählt je nach Übersetzung von Weisen, Magiern oder Astrologen aus dem Osten, die, einer Sternenkonstellation folgend, über Jerusalem nach Bethlehem kamen, um den neugeborenen König der Juden zu suchen. Sie fanden ihn in einem Stall und schenkten dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe. Der Kirchenlehrer Origenes (ca. 185 bis 255 n. Chr.) sprach erstmals von der Dreizahl der Magier, die er aus den drei Geschenken herleitete. Der Kirchenlehrer Tertullian (ca. 160 bis 225) führte Schriftstellen aus dem Alten Testament an, um die Magier als Könige bezeichnen zu können.
Wie haben Volksglaube und Kunst sich mit dem Thema befasst?
Der Volksglaube machte aus den Magiern Könige verschiedener Erdteile. Seit dem sechsten Jahrhundert werden ihre Namen mit Caspar, Melchior und Balthasar angegeben. In der Kunst wird zumeist Caspar als Myrrhe schenkender Afrikaner, Melchior als Goldschätze überreichender Europäer und Balthasar als asiatischer König gezeigt, der Weihrauch zur Krippe bringt.
Was hat es mit den „Sternsingern“ auf sich?
Die Heiligen Drei Könige werden als Schutzpatrone der Reisenden, Pilger, Kaufleute, Gastwirte und Kürschner verehrt. Seit 1959 fördern das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und später dann auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die Sternsingeraktion
Bei dieser verkleiden sich Kinder Anfang Januar als Könige und sammeln Spenden für ihre notleidenden Altersgenossen in den Entwicklungsländern. Das Sternsingen gehört seit 2015 zum deutschen immateriellen Kulturerbe der Unesco.