Helmbrechts/Münchberg Lügt die Tabelle in der Handball-Bayernliga?

Karl-Heinz Rucker
Das Team der SG Helmbrechts/Münchberg wartet auf ein Erfolgserlebnis. Foto:  

Die SG Helmbrechts/Münchberg trägt die Rote Laterne in den Playdowns der Handball-Bayernliga der Frauen. Dass dies nicht unbedingt den Leistungsstand widerspiegelt, wollen die SG-Mädels nun beweisen.

 
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Für einen Abgesang auf die Saison in der Handball-Bayernliga ist es aus Sicht der SG Helmbrechts/Münchberg vielleicht doch noch einige Spieltage zu früh. Der Klassenerhalt für die Frankenwäldlerinnen rückt aber nach der Heimniederlage gegen den SV München Laim langsam außer Reichweite.

Dabei scheint eine andere Bewertung für die SG-Spiele derzeit wichtig: Der rein sportlichen Niederlage vom Ergebnis her steht gegenüber, dass es sich bei der Partie nicht um eine spielerische Niederlage gehandelt hat. Die SG war immer auf Augenhöhe. Es fehlten die berühmten Nuancen zum eigenen Erfolg. Das zieht sich bisher wie der berühmte „Rote Faden“ durch die gesamte Saison und hat die Frankenwäldlerinnen dorthin gebracht, wo sie stehen.

Spannende Liga

Aus SG-Sicht mag es fast schon trotzig klingen, aber: „In dieser Bayernligasaison lügt die Tabelle vielleicht doch.“ Ligaschlusslicht ist meist derjenige, der technisch und spielerisch gegenüber den anderen Teams abfällt. Das gilt keinesfalls für die SG mit den bisher gezeigten Leistungen als Bayernliganeuling.

Trotzdem wird dieses Jahr aller Voraussicht nach ein einjähriges Gastspiel in Bayerns Handballoberhaus bleiben. So werden sich die Schützlinge von Christopher Seel in den verbleibenden fünf Partien auf Abstiegstour begeben, weil sie sich mit 4:14 Punkten keine Chancen auf den Ligaverbleib mehr ausrechnen können.

Die haben allerdings noch insgesamt fünf Mannschaften. TSV Ismaning mit derzeit 14:4 Zählern auf Rang eins, dahinter mit jeweils 12:6 Punkte der SV München Laim und die HG Zirndorf und wieder nur zwei Zähler dahinter der TSV Simbach und der TSV Vaterstetten. Genau genommen sind diese Mannschaften ab sofort zum Siegen verdammt, wenn sie sich für die zwei, vielleicht sogar drei Plätze zum Ligaerhalt sichern wollen. Das ist nicht gut für die SG, die an diesem Samstag auf einen dieser Bewerber trifft. Bereits ab 14 Uhr gastieren die Mädels aus Helmbrechts und Münchberg in der Vaterstetter Gmynasiumsporthalle. Der gastgebende TSV Vaterstetten liegt aktuell auf Rang fünf der Playdown-Tabelle.

Das SG-Ziel in Vaterstetten

Da möchten die Oberfränkinnen nur allzu gerne die Gastgeberinnen ärgern und ihnen das Punkten so schwer wie nur irgendwie möglich zu machen. Der Gedanken „bloß nicht wieder so eine Endphase mit dann leeren Händen“ muss einfach aus den Köpfen verschwinden.

Das ist freilich schwer, wenn die Abläufe fast immer gleich sind und immer wieder der Gegner triumphiert - warum auch immer! Nun soll es endlich einmal anders werden.

Das sagt der SG-Trainer Seel

„Wir müssen nicht jede Woche neue Wasserstandsmeldungen intern abgeben, um die Abstiegssituation ist sich jeder bewusst“, sagt SG-Trainer Christopher Seel. „Deswegen gehen wir auch komplett losgelöst von dieser Thematik an das Spiel heran. Wir wollen einfach nur ein gutes Spiel abliefern und nach der langen Anreise im besten Fall mit zwei Punkten nach Hause fahren.“

Den Gegner bewertet er: „Vaterstetten ist wie wir letztes Jahr Meister in der Landesliga geworden. Dass dies nicht ohne Grund der Fall war, zeigte zuletzt das letzte Heimspiel in dem ein sonst sehr starkes Simbach geschlagen wurde. Mein Wunsch wäre, die spielerisch richtig gute Art und Weise – wie wir sie gegen München-Laim gezeigt haben – weiterzuführen.“ Allerdings dann mit einem positiven Ende für die SG.

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