Helmbrechts Quilt-Ausstellung im Textilmuseum

Werner Bußler
Gut besucht war bereits die Eröffnung der Wanderausstellung „Tradition bis Moderne XIII“, die derzeit im Oberfränkischen Textilmuseum zu sehen ist. Zur Vernissage sprachen Bürgermeister Stefan Pöhlmann, die hiesige Kuratorin Ulrike Oelschlegel und Heike Rosenbaum aus Bad Berka, Vorsitzende der Patchwork-Gilde Deutschland (von links). Foto: Bußler

Die Schau zeigt eine bunte Vielfalt und faszinierende Techniken.

 
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Sie tragen Titel wie „Inspiration Lila“, „Firestorm“, „Nach der Flut“, „Drei durchsichtige Frauen“ oder auch „Energieströme“: Die Rede ist von sogenannten Quilts, die Mitglieder der Patchwork-Gilde Deutschland für einen Wettbewerb in Handarbeit angefertigt haben und derzeit in einer Ausstellung im Oberfränkischen Textilmuseum bis zum 9. Juli zu sehen sind. Ein Quilt ein mehrlagiges Textil, das aus zwei oder mehr Lagen Stoff oder Fasern besteht.

Zur Eröffnung erklärte Heike Rosenbaum, die Vorsitzende der Patchwork-Gilde Deutschland, das Zustandekommen der Schau unter dem Motto „Tradition bis Moderne“. Die Ausstellung ist die dreizehnte ihrer Art und die zehnte, die auch in Helmbrechts zu sehen ist. Im Turnus von drei Jahren ruft der bundesweit tätige Verein seine Mitglieder auf, textile Arbeiten in Form von Quilts zu entwerfen und die Vorlagen per Mail einzureichen. Dabei gibt es so gut wie keine einschränkenden Regeln. Frei von strengen Vorgaben zu einem Thema, einer Technik oder einer bestimmten Größe sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Ideen umsetzen und der Öffentlichkeit zeigen, welche Themen ihnen am Herzen liegen und über welches technisches Können sie verfügen.

Diesmal bewertete eine hochrangig besetzte Jury 69 unterschiedlich gestaltete Arbeiten und wählte 36 für die Wanderausstellung aus. Zwei der Exponate kauft die Gilde für ihre eigene Sammlung auf. Diesmal erwarb sie die Objekte „Einblick, Ausblick, Durchblick“ von Jochen Hüttemann und „Verknüpfungen“ von Heike Köttgen.

Diese beiden Unikate sind auch in Helmbrechts, nach Dinkelsbühl die zweite Station der Schau, zu bewundern. Doch auch die anderen Exemplare üben eine große Faszination aus. Schon zur Vernissage kamen zahlreiche Besucher (unter ihnen Bürgermeister Stefan Pöhlmann sowie der Stadt- und Kreisrat Thomas Friedrich und Stadtrat Willi Danzinger), die sich von den farbenprächtigen Stücken sehr angetan zeigten. Kuratorin Ulrike Oelschlegel sagte, es sei bewundernswert, welche diversen Techniken angewandt und wie millimetergenau gearbeitet werde. Mit ihrem Team hat sie die Exemplare im Obergeschoss des Museums so aufgebaut, dass jedes Werk seine Wirkung entfalten kann.

Ergänzt wird die Ausstellung durch im Treppenhaus angebrachten Arbeiten der hiesigen Patchwork-Gruppe. Diese Werke kamen durch ein Würfelspiel zustande, beidem ermittelt wurde, welche der Frauen in welchem Format einen Quilt herstellt. Kein Werk gleicht dem anderen. Bürgermeister Stefan Pöhlmann besuchte die Ausstellungseröffnung und gratulierte den Machern zur gelungenen Präsentation der vielfältigen Arbeiten.

Heike Rosenbaum, Vorsitzende der Patchwork-Gilde, stellte nicht nur das Konzept der Sammlung vor. Sie berichtete auch über einige Hürden, die zu nehmen waren. So muss zum Beispiel bei einem Werk, das die Himmelsscheibe von Nebra zeigt, die Information beigefügt sein, wo diese Himmelsscheibe im Original zu betrachten ist. Auch im zur Ausstellung gehörenden Katalog (im Museum zu erwerben) muss dies vermerkt sein. Die Rednerin warb zur Eröffnung für ihr Hobby Quilten. „Es macht Spaß, auch gemeinsam etwas zu erschaffen.“

In Helmbrechts gibt es, wie erwähnt, bereits eine Patchwork-Gruppe, die bisher nur aus Frauen besteht. Ulrike Oelschlegel würde sich über weitere Mitglieder, gerne auch Männer, freuen. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf den 8. Juli, an dem ein Kreativtag der Museums-Quilter stattfindet. Bereits am kommenden Freitag, 2. Juni, lädt sie Mädchen und Jungen im Alter ab sieben Jahren zu einen Kindernähkurs ins Museum ein.

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