Dazu muss man wissen: Helmbrechts ist gesegnet mit einer Reihe von hochwertigen und repräsentativen Gebäuden, die teilweise unter Denkmalschutz stehen. Dazu gehört auch das Haus in der Luitpoldstraße 17, das schon Mitte des 17. Jahrhunderts erwähnt wurde, als es der Bäckermeister Andreas Hartung erwarb. Es brannte ab, wurde neu aufgebaut, war dann als Wagenführerhaus bekannt und seit dem Jahr 1900 Heimat einer Filiale der Schmidtbank, später Commerzbank. Heute befindet es sich im Privatbesitz.
Die Ausstellung gliedert sich in zehn Themenbereiche. Lesefunde aus der Jungsteinzeit und ein Schwert aus dem Hochmittelalter bilden den zeitlichen Anfangspunkt. Es folgen Exponate zur Hausgeschichte, den Feuerwehren, den Schulen und der Stadtverwaltung. Weiter geht es zu den Sportvereinen und Brauereien. Wer hätte etwa vermutet, dass der Helmbrechtser Ortsteil Baiergrün einst eine Hochburg des Kunstradfahrens war?
Ein dickes Buch mit der akribischen Auflistung von Lieferungen der Helmbrechtser Firma Georg Findeiß an Gaststätten in ganz Franken und darüber hinaus um 1900 liegt aufgeschlagen auf dem Tisch. Es handelt sich um den berühmten „5-Gulden-Likör“ der Firma, der in typischen Flaschen abgefüllt wurde. Tejkl weiß dazu eine treffende Redewendung: Die 14 Nothelfer der Region Wunsiedel, Helmbrechts und Hof waren demnach: 6 Ämter, 5 Gulden und 3 Richter.
In einem eigenen Raum sind Möbel und Gebrauchsgegenstände aus dem Haushalt unserer Vorfahren ausgestellt. Eine elektrische Waschmaschine aus dem Jahr 1925 unterscheidet sich ziemlich von unseren heutigen Modellen.
Auch den Helmbrechtser Künstlern ist ein kleiner Raum gewidmet. Bedeutende Maler, Musiker und Schriftsteller sind hier zu finden. Der Verleger Ernst Heimeran beispielsweise wurde 1922 in Helmbrechts geboren.
Natürlich ist Helmbrechts vor allem durch seine Hausweber bekannt. Aber auch andere Handwerkszünfte waren hier vertreten, die durch eine eindrucksvolle Sammlung von Bahrtuch-Schildern repräsentiert sind. Das sind Schilder, die bei Beerdigungen an der Bahre befestigt wurden und das Zunftwappen des Verstorbenen zeigen.
Die Räume der Stadthistorischen Sammlung sind derzeit von der Stadt Helmbrechts angemietet. „Der Mietvertrag läuft im November aus“ sagt Wolfgang Tejkl dazu. Was danach mit der Ausstellung geschieht, sei ungewiss. Man würde natürlich gerne ein eigenes Haus beziehen und habe auch schon etwas im Auge. Aber noch ist nichts entschieden.