Hilfe aus Marktredwitz Realschüler setzen sich für Ukraine ein

Herbert Scharf
Schüler der Fichtelgebirgsrealschule mit den beiden Lehrerinnen Manuela Däubner und Natalie Meister sowie Rektor Oliver Brand übergeben symbolisch einen Scheck an Bürgermeister Horst Geißel Foto: Herbert Scharf

Der Krieg ist natürlich Thema an den Schulen. In Marktredwitz möchten die Jugendlichen helfen. Sie sammeln für die Opfer. Für eine junge Ukrainerin kommt Hilfe von besonderer Seite.

 
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Seit mehr als einem Monat beherrschen Bilder vom Krieg in der Ukraine die Nachrichten im Fernsehen und in den Zeitungen. Der 24. Februar, der Tag des Einmarsches russischer Truppen in das Bruderland, gilt in der Politik als Zeitenwende in Europa. Kaum jemand hat einen Krieg in Europa jemals wieder für möglich gehalten. Inzwischen befassen sich UNO und Menschenrechtsorganisationen mit dem Verdacht von Menschenrechtsverletzungen von russischer Seite. Ukrainische Politiker sprechen von Völkermord.

Thema im Unterricht

Der Krieg im Osten Europas, unmittelbar vor der Haustüre der Europäischen Union, ist natürlich auch ein Thema in den Schulen. Auch in der Fichtelgebirgsrealschule in Marktredwitz beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler damit.

Wie viele andere ihrer Kollegen haben sich an der Marktredwitzer Realschule die beiden Deutschlehrerinnen Manuela Däubner und Natalie Meister mit dem schrecklichen Krieg und seinen Auswirkungen auf die Menschen in der Ukraine und Deutschland im Unterricht befasst.

„Dabei wurde deutlich, dass die Schülerinnen und Schüler das Bedürfnis haben, zu helfen“, sagt Natalie Meister. In einem ersten Schritt zeichneten die Schüler eine Friedenskette für die Aula. Dafür wurden viele verschiedene Malarbeiten im Schulgebäude aneinandergereiht und ausgestellt.

Doch damit nicht genug: Die beiden Lehrerinnen regten zusammen mit den Schülern eine Sammlung für die Ukrainehilfe an.

Alle beteiligen sich

So wurde bald ein Elternbrief verschickt. Mit großem Erfolg: Nicht nur die Eltern, sondern auch die Schülerinnen und Schüler selbst spendeten für den guten Zweck. Beim Tag der offenen Tür am vergangenen Wochenende wurden auch die Lehrer mit einbezogen. Sie kauften Essen und das Geld dafür floss ebenfalls in die Ukrainespende. Schließlich beteiligte sich die ganze Schulfamilie. Und so kamen 1233,54 Euro zusammen.

Bei einem Treffen in der Aula der Schule am Mittwochvormittag wurde ein symbolischer Scheck von den Schülern, den Lehrerinnen und Rektor Oliver Brandt an Bürgermeister Horst Geißel übergeben. Der bedankte sich für das Engagement der beiden Lehrerinnen und der ganzen Schule. „Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine haben längst auch den Landkreis Wunsiedel erreicht“, sagte Horst Geißel. Zahlreiche Flüchtlinge seien auch hier eingetroffen.

Hilfe für ukrainische Schülerin

In der Fichtelgebirgsrealschule wird auch schon eine Schülerin aus der Ukraine unterrichtet. Sie beteiligt sich am Unterricht in Marktredwitz, wird aber auch online aus Odessa, einer Hafenstadt im Süden der Ukraine, unterrichtet.

Unterstützt wird die Schülerin aus der Ukraine aber auch von zwei russischen Schülerinnen – eine Hilfe, die Hoffnung macht.

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