Seit Anfang 2022 gibt es neben den Zahlungen der Pflegekasse einen Entlastungszuschlag, der mit der Pflegedauer steigt. Den Eigenanteil nur für die reine Pflege drückt das im ersten Jahr im Heim um fünf Prozent, im zweiten um 25 Prozent, im dritten um 45 Prozent, ab dem vierten Jahr um 70 Prozent.
Allerdings stiegen auch die Kosten für die reine Pflege weiter – ohne Zuschläge beträgt der Eigenanteil im Schnitt nun 1246 Euro nach 1070 Euro Anfang 2022. Hintergrund sind auch teils höhere Personalkosten. Seit dem 1. September 2022 müssen alle Einrichtungen Pflegekräfte nach Tarifverträgen oder ähnlich bezahlen, um mit den Pflegekassen abrechnen zu können.
Die Zahl der Pflegebedürftigen in Oberfranken, die in Heimen versorgt werden, ist in den vergangenen Jahren laut Statistischem Landesamt von 12.470 im Jahr 2011 auf 13.991 (plus 1521 Personen) im Jahr 2021 gestiegen. Gleichzeitig stieg das Personal um 1904 Personen auf 12.515 Pflegekräfte.
Die Gefahr, dass Menschen nicht mehr gepflegt werden, wenn sie die Heimkosten nicht mehr selbst tragen können, besteht indes nicht, wie Pflege-Expertin Scharfenberg erklärt. „Die Pflege ist in Deutschland immer gesichert.“ Wenn Pflegebedürftige nicht mehr zahlen könnten, werde der Sozialhilfeträger tätig. Wenn die Angehörigen solvent sind, müssten diese bis zu einer gewissen Grenze die Kosten übernehmen. „Wenn die Sozialhilfe bezahlen muss, werden die Kosten im Endeffekt auf die Allgemeinheit umgelegt“, sagt Scharfenberg.