Feste Rituale
Viermal im Monat treffen sich die Brüder im „Bairischen Hof“, dreimal zu Clubabenden mit verschiedenen Themen und Vorträgen, und einmal – in festlicher Kleidung – zur Tempelarbeit mit festen Ritualen. Hierzu wird im Saal des Hotels der Tempel auf- und danach wieder abgebaut. Über ein eigenes Logenhaus verfügt die Brüderschaft nicht. Die Tempelarbeit und die damit verbundenen Rituale sind Gründe dafür, dass der Freimaurerei bisweilen religiöse Züge zugeschrieben werden – zu Unrecht , wie Hornauer und Schwarz betonen: „Freimaurerei hat mit Religion nichts zu tun.“ Und die Verschwiegenheit rühre eben daher, dass von den Gesprächen zwischen den Brüdern, die ja sehr persönlich sein können, nichts nach außen dringen solle.
32 Mitglieder hat die Luisenburg-Bruderschaft derzeit, mit einem Durchschnittsalter von 59 Jahren. Der jüngste Bruder ist 31, der älteste 82 Jahre alt. Allerdings können zu den regelmäßigen Treffen nur etwa die Hälfte der Mitglieder kommen, da es die andere Hälfte beruflich außerhalb des Einzugsgebiets der Loge verschlagen hat, das bis in die Landkreise Tirschenreuth und Neustadt an der Waldnaab sowie in die Stadt Weiden reicht. So soll die Ausstellung am Sonntag auch dazu dienen, sich in Erinnerung zu bringen, um vielleicht neue Gesichter für die Loge zu gewinnen. Frauen dürfen in Marktredwitz zwar die Freimaurer-Ausstellung besuchen – aber nicht Mitglied werden. „Schließlich sind wir ein Brüderbund“, sagt Erwin Hornauer.
Wobei: Auch die Ausstellung selbst trägt versteckte weibliche Züge. Man betrachte nur die Schaufensterpuppe etwas genauer ...