Historie Kulturpreis 2010 geht an die Filmtage

Von Stephan Herbert Fuchs

Große Ehre für Heinz Badewitz: Für sein Wirken für den deutschen Film wurde er 2010 mit dem Kulturpreis von Eon Bayern und dem Bayerischen Wissenschaftsministerium ausgezeichnet.

 
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Bamberg - Noch bevor Heinz Badewitz im Oktober 2010 die Filmpreise in Hof verliehen hat, wurde er selbst ausgezeichnet. Der Leiter der Internationalen Filmtage erhielt bei einer Galaveranstaltung in der Bamberger Konzert- und Kongresshalle den Kulturpreis Bayern, eine Auszeichnung, die seit 2005 vom Energiedienstleister Eon Bayern zusammen mit dem Bayerischen Wissenschaftsministerium vergeben wird. Weitere hochkarätige Preisträger in Bamberg waren unter anderem der Kabarettist Michl Müller und die Schauspielerin Cornelia Froboess. Neben der Sparte Kunst wird der Preis auch für den Bereich Wissenschaft vergeben. Dabei werden alljährlich die besten Absolventen aller bayerischen Universitäten sowie herausragende Arbeiten an Fachhochschulen und Hochschulen für angewandte Wissenschaften ausgezeichnet. Aus Oberfranken waren es in diesem Jahr Dr. Julia Fischer (Bayreuth), Susanne Korlek (Coburg) und Stephan Hiller (Hof).

In seiner Laudatio für Heinz Badewitz bezeichnete Eon-Bayern-Vorstandsvorsitzender Thomas Barth die Hofer Filmtage als tragenden Pfeiler der bayerischen Kulturlandschaft und ihren Leiter als dienstältesten Festivalchef Europas. Badewitz hatte 1967 gemeinsam mit befreundeten Filmemachern die Filmtage gegründet, alljährlich bieten sie eine Bühne für hoffnungsvolle Talente, die dort ihre Debütfilme zeigen. Die Geschichte des Festivals sei eng verknüpft mit der Geschichte des neuen deutschen Films, sagte Eon-Chef Barth. Die Filmtage prägten nicht nur das kulturelle Selbstverständnis einer ganzen Region, sondern seien auch ein wichtiger Motor für die bayerische und deutsche Filmlandschaft. Der Preis für Badewitz reiht sich ein in eine lange Reihe von Auszeichnungen, die der gebürtige Hofer bislang erhalten hatte. So wurde er unter anderem bereits 1991 beim Bayerischen Filmpreis mit einem Sonderpreis geehrt, 1998 erhielt er beim Deutschen Filmpreis einen Ehrenpreis.

Mit dem bayerischen Kulturpreis, Abteilung Wissenschaften, für Stephan Hiller ging in diesem Jahr noch ein weiterer Preis nach Hof. Hiller ist Absolvent der Hochschule Hof und wurde für seine Diplomarbeit mit dem Thema "Regulated Electricity - Distribution in Romania - Eon Moldova Distributie" ausgezeichnet. Die Diplomarbeit im Bereich internationales Finanzmanagement setzt sich mit den behördlichen Regulierungen des rumänischen Strommarktes und deren Auswirkungen auf das Finanzergebnis des dortigen Netzbetreibers Eon Moldova Distributie auseinander. Stephan Hiller gehört zu den 17 Preisträgern der Kategorie "Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen", für seine exzellente Diplomarbeit wurde er mit einem Preisgeld von 2500 Euro gewürdigt.

In der gleichen Kategorie erhielt auch Susanne Korlek, die aus Schönwald stammt und die Hochschule Coburg besucht, eine Auszeichnung. Die Absolventin wurde für ihre Diplomarbeit mit dem Thema "Der Beitrag der Wirtschaftssozialarbeit zum Wohlbefinden von Mitarbeitern und zum Unternehmenserfolg" ausgezeichnet. Susanne Korlek, so heißt es in der Laudatio, leiste mit ihren Untersuchungen Pionierarbeit auf einem Gebiet, zu dem bisher kaum Forschung stattfand und keine aktuelle Literatur existiert. Als beste Doktorandin der Universität Bayreuth erhielt schließlich Julia Fischer eine Auszeichnung. Ihre Arbeit trägt den Titel "Optimal Control Problems Governed by Nonlinear Partial Differential Equations and Inclusions" und beschäftigt sich mit der mathematischen Theorie der optimalen Steuerung.

Die mit insgesamt 170000 Euro dotierten Ehrungen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Wissenschafts und Kunstministerium heuer zum sechsten Mal verliehen. Mit dieser Auszeichnung leiste der Energieversorger Eon Bayern einen Impuls zum Erhalt der kulturellen Vielfalt und biete zugleich eine Bühne für Kunst und Wissenschaft in der Region, sagte der Minister Wolfgang Heubisch bei der Preisvergabe. Er nannte den Kulturpreis einen wichtigen Beitrag zur Vielfalt der bayerischen Kunst- und Wissenschaftslandschaft. Kultur sei letztlich ein gesellschaftliches Gemeinschaftsprodukt, an dem mitzuwirken alle aufgefordert sind: der Staat, die Bürger und die Wirtschaft. Nach den Worten von Eon-Vorstandschef Barth soll die Auszeichnung bewusst den Focus auf das kulturelle und künstlerische Schaffen in den bayerischen Regionen lenken. Der Kulturpreis Bayern zeichne deshalb einerseits Persönlichkeiten aus, die sich in besonderer Weise um Kunst und Kultur verdient gemacht hätten. Andererseits will das Unternehmen laut Barth bewusst die besonderen Leistungen junger Menschen im Bereich von Wissenschaft und Kunst ins Rampenlicht rücken.