Technisch möglich ist ein solcher Schlankheitsgrad von 1:24 erst seit kurzem. Damit sich die Riesen nicht dem Wind ergeben und ruhig stehen bleiben, ist viel Masse nötig: Gegengewichte in Form riesiger Pendel gleichen die Bewegungen aus. Wer dem System vertraut und genügend Geld mitbringt, kann noch in das dünne Hochhaus mit Blick auf den Central Park einziehen. Derzeit verfügbare Appartments gibt es von 7,75 Millionen US-Dollar (für 3 Zimmer) bis zum Penthouse für 66 Millionen.
Schief: Wer an schiefe Gebäude denkt, dem fällt vermutlich der schiefe Turm von Pisa als erstes ein. Durch umfangreiche Maßnahmen wurde das Wahrzeichen in der Toskana vor über 20 Jahren vor dem Umfallen gerettet und durch Gewichte auf unter 5 Grad Neigung gebracht. Deutlich schiefer und extra so gebaut worden ist das Capital Gate in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate). Bei 160 Metern Höhe kommt das 35-stöckige Gebäude mit Büroräumen und Fünf-Sterne-Hotel laut Guinness-Buch auf eine Rekord-Neigung von 18 Grad.
Wer den schiefsten natürlich entstandenen Turm besuchen will, muss nicht so weit reisen: Ein Kirchturm im ostfriesischen Suurhusen (Niedersachsen) steht mit 5,19 Grad Neigung seit über 15 Jahren als schiefster Turm der Welt im Guinness-Buch. Wenn es dagegen nach dem Rekord-Institut für Deutschland (RID) geht, ist neuerdings ein Wehrturm in der Gemeinde Gau-Weinheim (Rheinland-Pfalz) mit 5,42 Grad noch ein wenig schiefer. Nicht mithalten kann laut RID der Turm in Pisa, der nach der Sanierung nur 3,97 Grad Neigung vorweist.
Teuer: Normalerweise leben selbst die Superreichen in Hochhäusern nicht alleine. In Indien ist das anders: Ein Geschäftsmann ließ sich in der Finanzmetropole Mumbai (Bombay) einen privaten Wohnturm errichten. Der 173 Meter hohe Wolkenkratzer mit dem Namen Antilia soll nach Schätzungen rund eine Milliarde US-Dollar an Baukosten verschlungen haben und gilt laut Guinness-Buch als das teuerste Privathaus der Welt.
Das 2010 fertiggestellte Gebäude verfügt über eine Gesamtwohnfläche von 37 000 Quadratmetern, 168 Parkplätze, drei Hubschrauberlandeplätze, mehrere Swimmingpools, ein Wellness-Center, ein Theater und befindet sich auf einem etwa 4500 Quadratmeter großen Grundstück in Mumbais exklusiver Altamount Road. Nach Medienberichten verbraucht Antilia etwa 7000 Mal soviel Strom wie ein indischer Durchschnittshaushalt. Das Guinness-Buch schätzt die Gesamtkosten sogar auf „wahrscheinlich“ bis zu zwei Milliarden US-Dollar.
Gerahmt: Manche Bauwerke sind eigentlich zu schön, um wahr zu sein. Im Guinness-Buch findet sich der Dubai Frame als größtes Gebäude in Form eines Bilderrahmens. Von der Stadtverwaltung Dubais (Vereinigte Arabische Emirate) in Auftrag gegeben, steht der etwa 150 Meter hohe und 95 Meter breite Dubai Frame seit 2018 in der Wüstenstadt. Wer durch den überdimensionalen Rahmen schaut, sieht je nach Blickrichtung die ursprüngliche Altstadt oder die modernen neuen Stadtteile. Im unteren Teil des Bilderrahmens gibt es ein Museum, das die Entwicklung Dubais zeigt. Wer sich ganz nach oben traut, kann über die Sky Bridge laufen, die den oberen Teil des gigantischen Rahmens verbindet. Ganz Mutige ohne Höhenangst wagen von dort einen Blick durch den Glasboden unter ihren Füßen.
Gebogen: Wer wissen will, wie eindrucksvoll eine Kuppel sein kann, sollte in Rom das Pantheon besuchen. Das unter Kaiser Hadrian zu Beginn des 2. Jahrhunderts nach Christus fertiggestellte Bauwerk mit der spektakulären Spannweite der Kuppel von etwa 43 Metern sollte fortan nicht nur Vorbild für die westliche Kuppelbaukunst, sondern für 1300 Jahre die größte selbsttragende Kuppel der Welt sein. Wer heute nach diesem Rekord sucht, findet deutlich größere Spannweiten. Seit 2014 bietet das 1,3 Milliarden US-Dollar teure Nationalstadion Sports Hub in Singapur die größte selbsttragende Kuppel. Die 80 Meter hohe Kuppel mit ihrer Spannweite von insgesamt 312 Metern überdacht das Stadion, das 55 000 Besuchern Platz bietet.