„Es waren spannende Jahre, in denen wir viel bewegen konnten“, lautete das Resümee, das die scheidende Präsidentin Christiane Fritze zog. Die Einrichtung neuer Studiengänge vor allem in den Bereichen Gesundheitswesen und Künstliche Intelligenz sowie die Gründung neuer Standorte in Kronach und Lichtenfels zählte sie zu den größten Erfolgen ihrer Präsidentschaft. Leider, so Fritze, habe man auch Rückschläge hinnehmen müssen. Etwa die Tatsache, dass sich der sogenannte „Coburger Weg“ – gemeint ist damit eine starke Praxisorientierung während des Studiums – nicht etablieren konnte. Auch die Sanierung des Gebäudes II sei nicht voran gekommen. Ferner habe die Corona-Pandemie für starke Einschnitte im Hochschulbetrieb gesorgt. „Ich habe mich manchmal in meinem Büro wie eingesperrt gefühlt. Außerdem hat sich alles noch weiter beschleunigt durch Corona“, bedauerte die scheidende Präsidentin.
Sobald sich ihr eine Gelegenheit bot, habe sie versucht, diese zum Wohle der Hochschule beim Schopf zu packen. „Als Präsidentin muss man Regionalpolitikerin, akademische Speerspitze und Impulsgeber zugleich sein“, meinte Fritze.
Sie dankte allen Partnern, die ihr die Arbeit für die Region erleichtert hatten. Ihr ganz besonderer Dank galt Vizepräsidentin Jutta Michel, die dieses Amt sieben Jahre lang ausgeübt und sich nun ebenfalls nicht mehr zur Wiederwahl gestellt hatte. Neuer Vizepräsident ist Felix Weis-pfenning, der in der Fakultät Wirtschaftswissenschaften die Fachgebiete Marketing und Vertrieb lehrt.
Der Nachfolger von Christiane Fritze kündigte an, den von ihr eingeschlagenen Weg weiterverfolgen zu wollen. „Wir wollen das Innovationsdreieck Coburg-Kronach-Lichtenfels nutzen, um die vielfältigen Möglichkeiten der Hochschule, der Region und der hier ansässigen Unternehmen auszuspielen“, kündigte Stefan Gast an. Als Leitgedanken stellte er die Exzellenz, die Wirkkraft in die Region und die Vielfalt der Lehre heraus. Wie der neue Hochschulpräsident ankündigte, werde er in Kürze einen Antrag auf Promotionsrecht stellen. Seiner Meinung nach seien die Bereiche Analytik, Sensorik, Diagnostik und Modellierung sowie der sogenannte „Cluster der nachhaltigen Infrastruktur und Informationssysteme“ geeignet, um Doktoranden auf ihrem Weg zum akademischen Grad zu begleiten. Weiter sieht Stefan Gast die Notwendigkeit, Master-Studiengänge in Zukunft international aufzustellen, um einem Exzellenz-Anspruch gerecht zu werden.
Ferner kündigte er an, dass er die Hochschule „zu Herz und Seele der Region für Innovationsfragen und Zukunftsgestaltung“ entwickeln wolle. Gast schwebt vor, eine Modellregion für Gesundheits- und Versorgungskonzepte im ländlichen Raum in der Region zu schaffen. Auch die Themen Mobilitäts- und Energieversorgung könnten in diesem Zusammenhang angegangen werden. Neben der Schaffung eines KI-Zentrums auf dem Schlachthofgelände in Coburg schwebt dem neunen Hochschulpräsidenten die Schaffung des Studiengangs „Applied Digital Transformation“ in Kronach, die Weiterentwicklung des Hebammenstudiengangs in Zusammenarbeit mit Bamberg und die Etablierung eines Studiengangs in Lichtenfels vor. Persönlich wünscht er sich die Hochschule zu einem Platz zu entwickeln, „wo mehr ist als Lernen und Arbeiten“.
Glückwünsche überbrachten bei dem Festakt Andrea Prehofer, die Vorsitzende des Hochschulrats, und Professor Dr. Niko Kohls, der Vorsitzende des Hochschul-Senats.