Hochschule Hof Sie wollen Wärmebedarf besser vorhersagen

red
Das Projektteam vor dem zentralen, 150 Kubikmeter umfassenden Großwärmespeicher, von links: Oliver Stark, Robin Fick, Robert Honke, Silke Priller, Heiko Blechschmidt, Susan Schaller und Eric Priller. Foto: Hochschule

Wie können Gebäude durch unterschiedliche erneuerbare Energien effizient betrieben werden? Das zu erforschen, dazu dient noch während der Bauphase das neue Wasserinstitut an der Hochschule.

 
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Noch während des laufenden Neubaus des Instituts für Wasser- und Energiemanagement (iwe) an der Hochschule Hof, wird das entstehende Gebäude bereits Gegenstand innovativer Forschung. Im nun gestarteten Projekt „Our-E“ analysieren Forschende und Unternehmensvertreter zunächst das Herzstück des neuen Institutsgebäudes, den zentralen Großwärmespeicher. Ziel ist es laut Mitteilung, eine nutzerfreundliche und vor allem effiziente Energie- und Wärmesteuerung für komplexe Gebäude mit entsprechenden Speichern zu entwickeln, deren Grundprinzipien auch auf andere vergleichbare Objekte übertragen werden können.

Am neuen Projektteam „Our-E“ (für: „Optimized use of renewable energies“) sind die Hochschule Hof selbst wie auch die „Objekt- und Anlagenplanungsgesellschaft mbH (OAG mbH)“ unter Betreuung des „Projektträger Jülich (PtJ)“ beteiligt. Gemeinsam will man eine nutzerfreundliche und modellbasierte Regelung für komplexe Gebäude mit zentralem Schichtenspeicher entwickeln. „Uns interessiert insbesondere die Frage, inwieweit Modelle das Gebäudeverhalten vorhersagen und damit die Regelung erleichtern können – und ob dies auch wirklich praxisnah und marktgerecht geschehen kann“, erklärt Projektleiter Professor Robert Honke.

Die Komplexität der Steuerung ergebe sich hauptsächlich durch die Einbeziehung unterschiedlicher Energiequellen in Kombination mit einem äußerst diversen Gebäudebetrieb, der nicht nur Spitzenzeiten mit vielen Mitarbeitenden oder Urlaubszeiten beinhalte, sondern sich weitaus anspruchsvoller darstelle: „Im neuen Gebäude werden sich Arbeits-, Vorlesungs- und Laborbetrieb so stark und unregelmäßig überschneiden, dass es zu stark schwankenden Wärmebilanzen kommen wird“, so der Projektleiter weiter.

Doch wie möchte man diese Aufgabe nun bewältigen? „Die Umsetzung und Entwicklung von Regelmodellen soll durch die Standardisierung von Schnittstellen und Methodiken sowie mit durchaus handelsüblicher Gebäudeleittechnik erfolgen“, erklärt Eric Priller, Geschäftsführer der OAG mbH. „Das heißt konkret: Wir sehen uns genau an, wie sich die interne Anlagentechnik, der Speicher und das Gebäude zueinander verhalten und beziehen hier vorausschauende Algorithmen zur Regelung ein“, sagt Robin Fick aus dem Bereich der Systemsimulation. Der Schwerpunkt der kommenden Untersuchungen liege auf Energiesystemen mit zentralen thermischen Speicherelementen – wie eben großen Schichtenspeichern –, die eine effiziente und gleichzeitige Einbindung unterschiedlicher erneuerbarer Energiequellen erlauben.

„Das im Bau befindliche Institutsgebäude mit seinem 150 Kubikmeter umfassenden Großwärmespeicher fungiert hier als eine Art Reallabor und eignet sich perfekt, um den Modellcharakter des Vorhabens zu unterstreichen. Unternehmen können die dabei gewonnenen Erkenntnisse dann bei ihren künftigen Bauprojekten direkt einfließen lassen“, erläutert Projektleiter Robert Honke den Forschungsansatz.

Das „Our-E“-Projekt läuft bis einschließlich 2025 und wird im Rahmen des 7. Energieforschungsprogrammes des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

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