Hochwasser Große Schäden in Köditz

Zum einen tritt die Göstra über die Ufer, zum anderen kommen die Wassermassen die B173 und die Verbindungsstraße nach Scharten herunter – und fluten Gewerbegebiet, Rathaus- und Kita-Areal. Auch das Dorfzentrum steht unter Wasser, die Feuerwehr muss etwa 50 Keller leerpumpen.

 
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Köditz - Die Köditzer Dorfmitte und das Gewerbegebiet haben am Dienstag mit gleich zwei Wasserquellen zu kämpfen gehabt: Zum einen war, wie bereits am vergangenen Freitag, die Göstra über die Ufer getreten; zum anderen kamen die Wassermassen auch entlang der B173 und der Verbindungsstraße nach Scharten in den Köditzer Kessel geflutet. Rathaus und Kita, Göstrahalle, Sportheim und Gewerbebetriebe im Göstragrund standen teilweise unter Wasser. „Und im Ort selbst hat die Feuerwehr aus etwa 50 Kellern Wasser abpumpen müssen“, erklärt Bürgermeister Matthias Beyer am Mittwochvormittag.

Da ist er, wie viele der Helfer aus dem gesamten Landkreis, seit 30 Stunden auf den Beinen: Schon nach dem ersten Starkregen am Dienstagnachmittag seien die Schäden groß gewesen, der zweite Guss am Abend dann habe die Situation nochmals deutlich verschärft. Ein temporärer Schadensbericht ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Der Krippen-Container neben der Kita ist geflutet worden, wie lange es dauern wird, ihn wieder herzurichten, lässt sich am Mittwochvormittag noch nicht sagen. Das Kindergarten-Gebäude selbst ist nicht so schlimm betroffen: Der Kindergartenbetrieb startet am Donnerstag wieder (für die Krippengruppe aus dem Container gibt es eine Notbetreuung im Kita-Gebäude).

Auch im Rathaus stand das Wasser, unter anderem ist die EDV betroffen.

Am Dienstagabend herrschte zudem die Angst, der Kran der Baustelle nebenan könnte unterspült werden und umkippen: „Wir haben ein benachbartes Wohnhaus über Nacht geräumt und die Straße gesperrt“, erklärt Beyer. Schon am frühen Mittwochmorgen aber sei ein Sachverständiger vor Ort gewesen, der bescheinigte, dass vom Kran keine Gefahr ausgehe.

Die Nebenräume der Göstrahalle sind ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden, ebenso wie das Sportheim. Auch die Betriebe im Gewerbegebiet sind teilweise geflutet worden, „dort gibt es große Schäden“, sagt Matthias Beyer.

„Einer der Leichtstoffcontainer neben dem alten Netto-Markt wurde weggespült – er steht jetzt auf der anderen Seite der B173 nahe der Maschinenhalle dort. Das glaubt man nicht, wenn mans nicht gesehen hat“, sagt Beyer.

In Joditz seien zahlreiche Privathäuser betroffen. Auch durch die Kirche sei das Wasser gelaufen: „Das kam weniger von der Saale als vielmehr von dem Bach neben der Kirche – in normalen Zeiten ist das ein Rinnsal.“

Im Ortsteil Lamitz seien das Dorfgemeinschaftshaus und das Feuerwehrhaus betroffen gewesen.

2000 Sandsäcke haben die Helfer allein in Köditz und entlang der B173 in den Abend- und Nachtstunden aufgeschichtet, doch das Wasser stieg vielerorts so schnell, dass sich damit nicht viel verhindern hat lassen.

Die ganze Nacht hindurch und auch im Lauf des Mittwochs seien zahlreiche Kräfte im Einsatz gewesen, auch viele überörtliche aus dem ganzen Landkreis – und zwar von diversen Organisationen: „Wir hatten, neben den Feuerwehren, auch das THW hier, das uns wirklich enorm geholfen hat, aber auch die Wasserrettung: Aus der Befürchtung heraus, dass Anwohner doch noch etwas aus ihrem Haus holen wollen und davongeschwemmt werden“, sagt Beyer.

Die ganze Nacht hindurch seien die Kräfte im Einsatz gewesen, in stündlichen Lagebesprechungen bringe man sich gegenseitig auf den neuesten Stand. Was hier geleistet wurde und werde, sei beeindruckend, sagt Beyer. Und: Unterm Strich sei er froh, dass keine Menschen zu Schaden kamen.

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