"Morng frieh mach’mer amoll nauf auf die Seiser Alm", hot der Erwin gsochd, "do droom gibt’s a scheena Rundwanderung - und hinderher loss’mer uns den beriehmdn Sidtiroler Schbegg schmeggn."
Der Erwin und sei Gundi fohrn jeds Johr im Herbsd zern Berchwandern nooch Sidtirol - letzda Wochn woan’sa widder drundn.
"Morng frieh mach’mer amoll nauf auf die Seiser Alm", hot der Erwin gsochd, "do droom gibt’s a scheena Rundwanderung - und hinderher loss’mer uns den beriehmdn Sidtiroler Schbegg schmeggn."
Also sänn’sa mit der Gondlbohn nauf auf die Seiser Alm gfohrn und losmarschierd: vornweg der Erwin mit der Wanderkaddn und dahinder die Gundi mit zwa Schdeggn, wall’sa weecher ihrer neia rechda Hifdn nuch aweng vorsichdich saa muss. Nooch drei Schdundn hamm’sa auf ihrn Rundkurs weid hindn am Horizond scho widder die Seiser Alm endeggd - und na Erwin iss gleich dess Wasser in der Guschn zammgeloffn. Obber erschd mussdn’sa nuch iber a sumbficha Wiesn laafn, und zwoa schee hinderernanner aferan schmoln Holz-Schdeech. Aferamoll sänn ihna von der annern Seidn hoch zer Ross zwa junga Maadla endgeeng kumma - etzerd iss fei eng worrn auf den glan Schdeech.
Der Erwin und sei Olda hamm sich ganz auf die Seidn hie gschdelld und na Bauch eigezoong, damit die zwa Haflinger problemlos iber den schmoln Holzschdeech geh kenna. Am Erwin woa dess erschda Bfeer aa gleich verbei, obber dann hot der Gaul der Gundi aweng an Drigger geem - und sie iss samsd Ruggsagg und ihra zwa Schdeggn riggwärts in die sumbficha Wiesn nei gfolln. Es hot an Bfladscher gedoo, dann hot sich die Gunda schnell aufgerabbld und woa widder aufm Schdeech gschdandn - do kam dess zweida Bfeer und hot mit san diggn Bauch ban Verbeigeh der Gundi nuch amoll an Schlenkerer geem, dass’sa gleich a zweids Moll in den Sumbf nei gschderzd iss. Wie a Maikeefer woa’sa aufm Buggl in den Maddsch drinna geleeng, hot mit Händ und Fieß ge-zabbld - und der Erwin mussd fei dichdich an die zwa Schdeggn ziehng, damit’er sei Olda aus den Schlamassl rausgebrachd hot.
Drinna in der urichn Werrds-Schdumm von der Seiser Alm hot die Gundi ollerdings nimmer an den schenn Sidtiroler Schbegg gedachd, sondern bloß nuch an ihra nassn Glamoddn. Aufm Glo hot’sa ihr Wanderhusn, dess Hemm und die Jaggn miteran Feen gedroggnd, obber die nassa Underhusn konnd’sa goa nimmer oziehng. "Ich bin wohrscheins die aanzicha Fraa, die woss heid ohne Underhusn auf der Seiser Alm rumleffd", hot’sa zern Erwin gsochd.
Aufn Hammweech in der warma Sonna hot dann der Erwin seiner Oldn ihrn Slib zern Droggna aufn san Ruggsagg naufgschpannd und fessdfgezurrd. Underwegs hamm fei die Wanderer ban Bligg auf san Ruggsagg ganz schee die Aang raus gedrehd, hamm aweng gegrinsd und sich wohrscheins ihra Gedankn gemachd. Obber aner hot na Erwin ban Verbeigeh griddisch ogschaud - und hot ziemlich laud zer san Kumbl neemdro gsochd: "Es wird immer schlimmer: Jetzt laufen die Lustmolche sogar schon im Hochgebirge herum und treiben ihr Unwesen schamlos und ohne Ehrfurcht mitten in der Bergwelt …" Gerch
