Hof - An die Nuklear-Katastrophe von Tschernobyl kann sich Peter Jandl bis heute erinnern, als sei es gestern gewesen. Weil die Telefone in der Flugwetter-Warte München-Riem keine Sekunde mehr stillstanden. Dort arbeitete Jandl damals, 1986, als Wetterdiensttechniker. Und dort erkundigten sich Hunderte Bürger, ob sie überhaupt das Haus verlassen dürften. Vom Bundesinnenministerium in Bonn hatten Jandl und seine Kollegen die Order bekommen, bloß keine Panik zu schüren. Tatsächlich war - nicht zuletzt wegen der Verschleierungs-Taktik seitens der Sowjetunion - lange unklar, wie groß das Ausmaß der Katastrophe war. Heute steht fest: Es war gigantisch. So gigantisch, dass Jandl - und mit ihm Tausende Wettertechniker weltweit - bis heute tagtäglich damit beschäftigt sind, die Strahlung zu messen.