Hof - Rammstein ist der Exportschlager es deutschen Liedgutes. In Oberfranken lassen sich die sechs aber eher nicht blicken. Wo auch? Die Bühnen sind schlichtweg zu klein. Also müssen sich die Fans mit einer Coverband trösten. Aber was heißt hier eigentlich trösten? Freilich, bei Stahlzeit ist alles eine Kategorie kleiner, aber nur was eben die Bühne betrifft. Die original Rammsteiner würden in die Freiheitshalle gar nicht reinpassen. Aber sonst: Stahlzeit ist Rammstein.

Man kommt sich vor wie bei Switch - perfekte Imitate. Doch da sind es Parodien. Hier ist es eine Show, die von Beginn an begeistert und Rammstein (fast) vergessen lässt. Sänger Heli Reißenweber steht seinem Vorbild Till Lindemann weder in Mimik noch in Gestik in irgendwas nach. Die Ähnlichkeit verblüfft. Die beiden müssen aus einem Labor stammen. Auch die Stimme passt. Nur an manchen Stellen wirkt sie nicht so kraftvoll wie beim Original. Gerade bei "Ich tu dir weh" ist das zu hören. Geschenkt. Dass bei jenem Song mal kurz die Pyrotechnik versagt, auch geschenkt. Nobody is perfect. Ansonsten: es kracht, scheppert, zündet wie eh und je, wenn es sich um Rammstein dreht. Und so mancher Fan in der ersten Reihe wird sich gedacht haben: ist denn heute schon Silvester? Ein Feuerwerk der Sanges- und Bühnenkunst frei nach dem Song "Feuer frei". Bäng, bäng. Es war heiß wie sonst nur im karibischen Hochsommer. Und den Geruch werden wir an Silvester alle nochmal erleben.