Hof - "Die Frage ist doch: Wer macht‘s dann?", sagt Günter Saalfrank. "Da befürchte ich irgendwann das böse Erwachen, darunter würden sehr viele Menschen, die hier leben, leiden." Da spricht der Hofer Dekan gar nicht von den Gottesdiensten, den Konfirmationen, den kirchlichen Eheschließungen oder von Taufen und Trauerfeiern - da redet er von den vielen anderen Dingen, die die Kirche im gesellschaftlichen Zusammenleben in der Region erst möglich macht. Und die es irgendwann nicht mehr oder nur noch eingeschränkt geben wird, je mehr die Kirche schrumpft. Denn sie ist, neben allem Geistlichen, einer der großen Arbeitgeber, Immobilieneigentümer und Kinderbetreuer in der Region. Beispiel Kindertagesstätten: Acht Kitas in Hof und zwölf im Umland werden von evangelischen Gemeinden betrieben - 100 sind es in ganz Hochfranken. Die Einrichtungen von Diakonie oder Lebenshilfe noch gar nicht mitgerechnet. Im Stadtgebiet Hof beispielsweise gibt es 26 Kitas. Zieht man alle ab, die von den Kirchengemeinden oder von kirchlichen Unternehmen betrieben werden, blieben in Hof nur noch sieben Kindertagesstätten übrig.