Hof Das Ende der Verwirrung

Vom heutigen Dienstag an ist der Einmündungsbereich Blücherstraße/Ossecker Straße eine abknickende Vorfahrt. Foto: Sabine Gebhardt

Die Kreuzung am "Gothaer Hochhaus" hat viele Autofahrer irritiert. Von Dienstag an ist der Verkehr besser geregelt. Es gibt aber acht weitere gefährliche Stellen in Hof.

 
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Hof - Jahrelang hat die Kreuzung am "Gothaer Hochhaus" in Hof viele Autofahrer verunsichert, weil sie sich nicht sicher waren, wer Vorfahrt hat. Von Dienstag an soll die Verwirrung ein Ende haben. Es gilt eine neue Regelung: Der Einmündungsbereich von Blücherstraße und Ossecker Straße ist nun eine abknickende Vorfahrt.

Künftig haben also die Fahrzeuge auf der Ossecker Straße aus Richtung Q-Bogen kommend beim Einbiegen in die Blücherstraße in Richtung Schulzentrum Vorfahrt. Für die Gegenrichtung der Ossecker Straße besteht Wartepflicht. Schilder machen auf die veränderte Situation aufmerksam.

Die Regelung diene dazu, die Sicherheit des Verkehrs an der Kreuzung zu erhöhen, schreibt die Stadt Hof in einer Mitteilung. Die alte Rechts-vor-links-Regelung habe immer wieder zu Unfällen geführt. In den vergangenen fünf Jahren waren es fünf Unfälle, vier mit Sachschaden sowie ein Klein-Unfall. Verletzte gab es nicht. Das berichtet Verkehrsexperte Jürgen Schmittgall von der Hofer Polizeinspektion auf Anfrage.

Schmittgall erklärt die bisher gültige Regelung: "Wenn zwei Autos an diese Kreuzung kamen, war die Rechts-vor-links-Regel einfach umzusetzen. Wenn aber drei Autos gleichzeitig dort standen - von der Blücherstraße, vom Q-Bogen und von der Ossecker Straße kommend - dann mussten sie sich darüber verständigen, wer zuerst fährt."

Die Initiative für die Neuregelung ging von der Hofer Stadtverwaltung aus, erläutert Pressesprecher Rainer Krauß auf Anfrage. Man habe in dem Fall der Hauptfahrtrichtung des ÖPNV zum und vom Schulzentrum den Vorrang gegeben, weil die Busse ohnehin die Ampelschaltung an der Kreuzung am Q-Bogen über Funk beeinflussen. Allgemein sei eine Änderung der Verkehrsregeln von den Entwicklungen im Umfeld abhängig, etwa wenn sich Verkehrsströme verlagern, oder auch vom Unfallgeschehen. Solche Maßnahmen würden jedoch "eher selten" umgesetzt.

Denn eine Neuregelung im Verkehr durchzusetzen, ist laut Schmittgall eine komplizierte Angelegenheit. Drei Behörden sind an der Planung und Entscheidung beteiligt: neben der Polizei sind das in diesem Fall die Stadt Hof als Straßenverkehrsbehörde und das Hofer Bauamt als Baubehörde, weil es sich um eine städtische Straße handelt. Die endgültige Entscheidung liegt bei der Stadt.

Im Hofer Stadtgebiet gibt es noch acht weitere "Unfallhäufungsstellen", mit denen sich die Polizei derzeit beschäftigt: an der Kreuzung von Ernst-Reuter-Straße und Kulmbacher Straße, am Berliner Platz, an der "Exner-Kreuzung", an den Kreuzungen von Lessingstraße und Schützenweg sowie von Ernst-Reuter-Straße und Wunsiedler Straße, an der Kreuzung von Kulmbacher Straße und Ossecker Straße sowie an den Kreuzungen der Marienstraße mit der Kreuzsteinstraße und der Luitpoldstraße. An diesen Brennpunkten sind in den vergangenen drei Jahren insgesamt 250 Unfälle passiert.

Jürgen Schmittgall analysiert die Unfälle, er versucht, Gesetzmäßigkeiten zu erkennen und Maßnahmen zu finden, um die Ursachen zu beheben. In der Sitzung der Unfallkommission Mitte 2019 werden die Planungen vorgestellt. Die Stadt entscheidet dann, ob Verkehrsregelungen geändert werden.

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