Hof - Er wurde 1987 in Ostberlin geboren, studierte Politikwissenschaften und promovierte am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Neben Gedichten schreibt er Essays zur Politik, er ist deutscher Kurator des internationalen Lyrikprojekts "Babelsprech" und organisierte am Maxim-Gorki-Theater die Literaturreihe "Gegenwartsbewältigung". Und: Max Czollek ist Jude. Das Erstarken der Rechten in Deutschland in Gestalt der AfD erfüllt ihn mit Besorgnis. Rechte, sagt er, seien wieder Teil der Politik. Und das völkisch-nationale Denken sei zurück im Mainstream. Sein Buch soll kein Sachbuch sein, sondern eine aus der Theaterpraxis hervorgegangene schriftliche Performance. So wird auch die Lesung in Hof, der 120 ähnliche Veranstaltungen im Lande vorausgingen, zur künstlerischen Aktion. Und zu einem mitreißenden Auftritt: sprachgewaltig, pointiert, provokativ und aggressiv. Dabei so vollgepackt, dass man sich als Zuhörer manchmal fragt: Hä, was war das nun wieder? Schon nach etwa 30 Minuten ist die Lesung vorbei, der Abend jedoch noch lange nicht. Denn integraler Bestandteil ist das Gespräch mit dem Publikum, in dem Büchereileiter Peter Herold zu Beginn einen "gewissen Linksdrall" feststellt. Und der, fügt er hinzu, sei ja "besser als rechts".
Hof Der schwarz-rot-goldene Rausch
Ralf Sziegoleit 07.11.2019 - 18:46 Uhr