Hof Die Bands für "Your Stage 2" stehen fest

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"Nach unten ist immer Luft", sagt Comedian Günter Grünwald gehässig. Und auch, wenn es auf unserem Bild tatsächlich etwa 15 Meter bis zum Parkett des Großen Hauses wären, orientieren sich die Your-Stage-Macher für ihren zweiten Anlauf natürlich nach oben. Auf die zweite Runde des Hofer Festivals freuen sich, von links, Peter Nürmberger, Dr. Harald Fichtner, Manuel Hoffmann, Matthias Geis, Bernd Gemeinhardt, Miko Sobczynski, Fabio Netscher, Stefanie Schwarz und Janine Uller. Die Hofer Kulturnacht wird es dann dafür erst 2017 wieder geben. Foto: cp

Zehn Wochen vor der zweiten Auflage sind die meisten der Beteiligten mit im Boot. Das Programm soll die Premiere vom Frühjahr toppen - es bietet viele Überraschungen.

 
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Hof - Wer ein Musikfestival veranstalten will, muss nicht viel von Demokratie verstehen. "Die Entscheidungen bei uns fallen nicht unbedingt per Abstimmung - es geht um Empfehlungen", sagt Peter Nürmberger. Der städtische Kulturamtsleiter gehört einer zwölfköpfigen, bunt zusammengewürfelten Runde an, die das Your-Stage-Festival auf die Beine stellt. Die Gruppe ist mit derart unterschiedlichen Charakteren besetzt, dass nicht jeder überall mitreden kann. Und will: "Unser junger Mitarbeiter Fabio Netscher ist mir gegenüber schon im Vorteil, weil er die Namen der Bands beim ersten Mal richtig aussprechen kann", scherzt Nürmberger. Und sagt dabei nicht, was diese Runde eigentlich ist: ein breit aufgestelltes Expertengremium mit Akteuren aus vielen Bereichen der Jugendkultur - das nun eines der größten Jugendfestivals der Region in die nächste Runde führt.

Die Bands

Einer der Headliner fehlt noch, gerade laufen die Verhandlungen mit zwei überregional bekannten Bands, die als Publikumsmagneten infrage kommen. Daneben hält das Programm bereits mehr als 20 andere Hingucker und -hörer parat - darunter viele Acts aus der Region: Fatoni, Polishamerican oder Phat Lifty gehören zu jenen, die das neue Segment Hip-Hop bedienen, Nick & June, Fabian Riemen oder Maxi Adler stehen für die Singer-Songwriter-Schiene, Changing Tense, Smokin Hell Bastards oder Rumors of Riots gehören zu den Beauftragten für die härteren Töne und Waste, Sin oder Corkscrew bilden einen Teil der Gitarre-Schlagzeug-Bass-Fraktion. Die Bands, die am 13. Februar die Bühnen entern werden, sind ausgewählt worden aus gut 50 Bewerbungen. "Beim ersten Mal hatten wir nur 35 Bewerbungen", erklärt Stefanie Schwarz vom städtischen Kulturamt. Neun Bands mehr als bei der Erstauflage betreten diesmal die Bühnen.

Zudem sei man ziemlich stolz darauf, dass alle Gruppen der zweiten Auflage bei der ersten Version noch nicht gespielt haben, erklärt Manuel Hoffmann von "Das Loch": "Wir haben qualitativ richtig gute Bands, da müssen wir uns noch genau überlegen, wie wir das Programm machen." Das spielt sich diesmal auch an einem anderen Ort ab als beim ersten Mal.

Die Halle

Das große Haus der Freiheitshalle wird wieder Platz für zwei identische Bühnen bieten, auf denen sich die Bands abwechseln. Eine kleinere, dritte Bühne steht diesmal nicht im Foyer des großen Hauses, sondern im Festsaal-Foyer. "Dort ist die Atmosphäre einfach konzentrierter", sagt Peter Nürmberger: Auf der kleineren Bühne sollen sprachorientierte Beiträge wie Hip-Hop, Poetry Slam oder Singer-Songwriter auftreten - im nötigen ruhigeren Umfeld.

Zeitlich aus der musikalischen Schusslinie genommen haben die Veranstalter die Skater: Den zweiten Curb-Contest im großen Haus, der im März Skater aus der ganzen Republik angelockt hatte, wollen sie diesmal austragen, während auf den Bühnen die Bands wechseln. Eine entsprechende Video-Unterstützung vorausgesetzt, soll das noch mehr Zuschauer begeistern. Um das Festival komplett zu machen, sind zahlreiche Info- und Merchandising-Stände in der Halle geplant, nach Abschluss der Band-Sessions legen DJs zur Aftershow-Party auf. Mehr als zwölf Stunden Musik an drei Locations: Das bedeutet nicht nur jede Menge Arbeit, es kostet auch Geld.

Die Kohle

Gut 20 000 Euro groß ist das Budget des Festivals. "Möglich geworden ist die zweite Auflage nur durch eine namhafte Spende der Sparkasse Hochfranken", erklärt Peter Nürmberger. Zwar arbeitete der Großteil der Beteiligten ehrenamtlich in der Vorbereitung und auch am Festival-Tag. Doch allein die Verköstigung der 300 Beteiligten am 13. Februar sei eine größere Ausgabe, verdeutlicht Nürmberger. Die drei Bühnen samt professioneller Veranstaltungstechnik aufbauen und betreiben zu lassen, sei ein anderer Posten. Die Bands selbst bekommen kleine Aufwandsentschädigungen, zudem fließen Mittel in die Werbung. Ohne derart viel ehrenamtlichen Einsatz wäre das Festival jedoch nicht zu stemmen, betonen die Beteiligten.

"Ich freue mich riesig, dass wir in Hof auch für jüngere Leute etwas Kulturelles bieten können", sagt Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner. Der - da zugegebenermaßen kein Experte in Sachen Thrash Metal oder Rap - ebenfalls auf musikalische Empfehlungen aus der Planer-Runde vertraut. Für den Hip-Hop-Headliner Fatoni zum Beispiel bürgt Miko Sobczynski: "Das ist kein Gangster-Rap oder Straßenschläger - er wird in Hip-Hop-Kreisen hoch gelobt. Allein wegen ihm werden viele Leute nach Hof kommen."

Wegen Fatoni werden viele Leute nach Hof kommen.

Miko Sobczynski,

Radio-Moderator und Rapper

Alles rund um den 13. Februar 2016

Karten: Der Vorverkauf startet noch im Dezember im Ticketshop der Frankenpost. Karten gibt es wieder gestaffelt nach Eintrittszeit und zum gleichen Preis wie beim ersten Mal. Das Festival beginnt am 13. Februar um 14 Uhr. Die günstigste Variante ist das Gruppenticket für 15 Euro für vier Personen.

Alle Bands: Ein Headliner steht noch nicht fest. Es treten auf: Fatoni, Nick & June, Smokin Hell Bastards, Ich zerdrück die Dose, Changing Tense, Il, Pistol Nose Puma, Waste, Sin, Corkscrew, Smoking und Amazett, Rumors of Riots, Angiz, Polishamerican, Christian Schmalz, Alpha Sound, Fabian Riemen - Jedermann, Phat Lifty, Maxi Adler, Secret Source, DJ Damn, George Cooper und Vin Agre. Außerdem steigt ein Poetry Slam.

Die Beteiligten: Stadt Hof, Indie Musik, Das Loch, der Verein Alte Filzfabrick, Blackriver, Rock in Oberfranken, Sticky Fingers, Frankenpost und Extra-Radio.

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