Die Kontroverse um die Informationstafel in der Kaserne war zu erwarten - und hätte sich leicht vermeiden lassen. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, sachlich über die früheren Namensgeber der Kaserne - an dritter Stelle Nazi-General Hans Hüttner - zu informieren. Die Bundeswehr hat aber den Fehler gemacht, die Präsentation mit einer feierlichen Enthüllung zu verbinden. So eine Zeremonie weckt stets Assoziationen zur Erweisung von Respekt und Ehre. Daher entstand sofort der Verdacht, die Tafel huldige einem Nazi. Es hätte vollkommen gereicht, sie mit einem einfachen Pressetermin zu präsentieren. Im Übrigen hat es einer der früheren Namensgeber der Kaserne tatsächlich verdient, dass er auf der Info-Tafel vorgestellt wird: US-Lieutenant David Richard Kingsley. Er starb 1944, als sein Flugzeug abgeschossen wurde - er opferte sich für einen Kameraden, dem er vor dem Absturz seinen Fallschirm überließ.