Die neun noch laufenden deutschen Atomkraftwerke, weitere vier aus Nachbarländern - und mittendrin der Katastrophen-Reaktor in Tschernobyl sowie der von Fukushima: Dieses Szenario haben am Freitagnachmittag symbolisch Wolfgang Müller (mit Schutzmaske), Ortsvorsitzender der Grünen Bad Steben/Geroldsgrün, und seine Helfer am Hofer Kugelbrunnen aufgebaut. Damit erinnerten sie an die Katastrophe in Tschernobyl vor 27 Jahren und mahnten vor den Gefahren der Atomkraft. In einer szenischen Darstellung erinnerte Müller an das Schicksal der sogenannten "Liquidatoren" - die Helfer, die nach der Kernschmelze und der Explosion im Block IV des Atomkraftwerks in Tschernobyl dort zu Aufräumarbeiten und zur Errichtung der Betonhülle eingesetzt waren. Laut Müller sind von den 800 000 Liquidatoren 112 000 bereits gestorben, fast alle an den Folgen der radioaktiven Strahlung. Mit der Aktion setzen sich die Aktivisten gleichzeitig für die regionale Energiewende ein, hin zu regenerativen Energiequellen. Brigitte Artmann von den Grünen im Fichtelgebirge ließ eine laute Sirene ertönen. Müller nannte die Aktion mit dem Skelett als schon gestorbenem und ihm selbst im Schutzanzug als sterbendem Liquidator ein "Future": Die Ereignisse der Vergangenheit als Szenario der Zukunft - etwa "wenn die Schweißnaht im Atomkraftwerk Temelin platzt". Foto: Gebhardt