Rödental/Coburg - Hunderte Bürgerinnen und Bürger aus Rödental haben am Samstagnachmittag die Taufe eines ICE-T auf den Namen ihrer Stadt verfolgt. Der offizielle Fe stakt fand am Bahnhof Coburg statt, weil der Bahnsteig in Rödental-Oeslau zu klein dafür war. Anschließend fuhr der Hochgeschwindigkeitszug nach Rödental - eine einmalige Premiere. Dort wurde er von zahlreichen Zaungästen mit Beifall begrüßt. Später wurde die Taufe am Bahnhof Oeslau zünftig gefeiert.

Dass dieses Ereignis einmalig sein wird, hatte Bürgermeister Gerhard Preß bei der Taufe in Coburg ausdrücklich betont. Preß: „Das wird es nicht noch einmal geben.“ Der Bürgermeister erhofft sich von der Namensgebung einen Werbeeffekt für die Stadt. Vielleicht, so die Pfarrer Jörg Mahler und Peter Fischer, animiere er den einen oder anderen Gast, Rödental und das Coburger Land zu besuchen. Das Jugendorchester Rödental unter der Leitung von Stefan Krauß begrüßte den ICE-T musikalisch auf dem Coburger Bahnsteig.

Künftig wird der Zug in ganz Deutschland und in europäischen Nachbarländern unterwegs sein, erläuterte Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Bayern. Der Zug ist acht Jahre alt und wurde von den Firmen Siemens und Bombardier gebaut. Bislang hatte er keinen Namen. Dass er nun den Namen „Rödental“ und das Wappen der Stadt trägt, hatte Bahnchef Rüdiger Grube bei einem Besuch in der Rosenau im vergangenen Jahr zugesagt. Dies solle eine kleine Anerkennung sein für die hervorragende Zusammenarbeit zwischen der Bahn AG und der Stadt Rödental beim Neubau der ICE-Strecke Erfurt-Nürnberg. Sie durchzieht das Stadtgebiet.

Die Strecke soll Ende 2017 in Betrieb gehen, erläuterte Josel. Beim Bahngipfel in diesem Herbst in Coburg werde mit Bahnchef Grube darüber diskutiert, ob der ICE ab 2017 nicht nur in „Tagesrandlagen“ - also am frühen Morgen und am späten Abend - in der Vestestadt halten, sondern in einen Taktfahrplan eingebunden wird, kündigte der bayerische Bahn-Konzernbevollmächtigte an.

Als Taufpatinnen hatte Rüdiger Grube Ilse Preß, die Frau des Rödentaler Bürgermeisters Gerhard Preß, und dessen Tochter Trixi Preß Zapf bestimmt. Sie vollzogen die Taufe, indem sie den Zug mit Sekt der Marke Geldermann bespritzten. Diese hatte das Rödentaler Feinkostgeschäft Bauer zur Verfügung gestellt.

Der ICE-T „Rödental“ ist 185 Meter lang. Mit den sieben Modulen, zu denen ein Bordrestaurant gehört, ist er siebenteilig. Der Zug hat 381 Sitzplätze. Das „T“ steht für Neigetechnik.
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