Hof Ein Ticket für alle öffentlichen Verkehrsmittel

Werner Rost

Bis an die Grenze des Kreises Hof reicht bald der Verkehrsverbund Mittelthüringen. Für die Bahncard-Inhaber gibt es ein Angebot, das im VGN in Nordostbayern fehlt.

 
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Hof/Naila/Blankenstein - Die Stadt und der Landkreis Hof werden voraussichtlich in rund drei Jahren dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) beitreten. Auch alle anderen bislang verbundfreien oberfränkischen Landkreise verfolgen diesen Plan. Die Voraussetzung ist, dass nach den Voruntersuchungen auch die Beitrittsverhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden.

Gut zu wissen

Auch die Oberweißbacher Bergbahn gehört künftig zum VMT-Gebiet. Somit kann man mit einem einzigen Ticket ab Blankenstein auch diese Standseilbahn benutzen.

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www.vmt-thueringen.de

Der Anschluss an den Verbund bedeutet: ein einziges Ticket für alle Busse und Bahnen, von jeder beliebigen Haltestelle zu jeder Station im Verbundgebiet. In großen Teilen benachbarten Thüringens wird das bereits in fünf Wochen Wirklichkeit.

Der Saale-Orla-Kreis und der Kreis Saalfeld-Rudolstadt treten zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember dem Verkehrsverbund Mittelthüringen (VMT) bei. Bislang erstreckt sich der VMT von Erfurt über Weimar und Jena bis Gera und auf die umliegenden Gebiete. Auch die KomBus GmbH aus dem Saale-Orla-Kreis ist künftig VMT-Partner.

Somit grenzt der VMT demnächst entlang der fränkisch-thüringischen Grenze an den Landkreis Hof. Doch welche Auswirkungen hat das für Fahrgäste, die mit Bussen oder Zügen zwischen Hochfranken und dem VMT-Gebiet unterwegs sind? Betroffen sind je zwei Bahn- und Busstrecken: die Linien der Erfurter Bahn (EB) aus Richtung Leipzig/Gera nach Hof sowie von Saalfeld über Bad Lobenstein an die Landesgrenze bei Blankenstein; außerdem die Buslinien der KomBus GmbH von Schleiz über Töpen nach Hof sowie von Bad Lobenstein über Bad Steben nach Naila.

Bei den beiden KomBus-Linien ändert sich für die Fahrgäste, die auf fränkischer Seite ein- oder aussteigen, nichts. Wie ein Sprecher des Busbetriebs erläutert, gilt bei Fahrten innerhalb des Landkreises Hof nach wie vor der Hochfrankentarif (HOT). Für die Fahrgäste von Hof nach Schleiz oder von Naila nach Bad Lobenstein kommt der VMT-Tarif ebenfalls nicht zur Anwendung. In diesen Fällen gilt ein Additions-Tarif aus dem HOT auf fränkischer Seite und dem Haustarif in Thüringen. Der VMT-Tarif gelte nur für Fahrten innerhalb des VMT.

Bei den beiden Linien der Erfurter Bahn (EB) ist die Situation unterschiedlich: Die EB-Züge auf der Linie von Leipzig über Gera nach Hof fahren nur im Abschnitt Gera-Weida im erweiterten Verbundgebiet. Für Bahnfahrer von und nach Hof ändert sich somit nichts, selbst wenn sie an einer Station zwischen Gera und Weida ein- oder aussteigen.

Anders sieht es bei den EB-Zügen auf der Linie nach Blankenstein aus. Ab Blankenstein gilt vom 13. Dezember an der VMT-Tarif, wenn man zu einer Bahn- oder Busstation innerhalb des Verbundgebietes fährt. Wer über die Verbundgrenze hinaus unterwegs ist, bezahlt weiterhin den Regeltarif der Deutschen Bahn - oder nutzt ein Thüringen-Ticket.

Eine gute Nachricht gibt es für Inhaber einer Bahncard 25 oder 50: "Mit einer Bahncard 25 oder 50 gewähren wir unseren Fahrgästen 25 Prozent Rabatt auf Einzelfahrscheine", teilt ein EB-Sprecher mit. Dies sei ab der Preisstufe zwei möglich. Dazu müsse man einen "Einzelfahrschein Bahncard" oder einen "Einzelfahrschein Kind" lösen. Eine ähnliche Lösung in Nordostbayern ist für die Bahncard-Inhaber im VGN-Gebiet nicht vorgesehen. Nur die Bahncard 100 wird in den Regionalzügen im VGN anerkannt.

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