Hof Friedenskonzert als Antwort auf den Krieg

Lisbeth Kaupenjohann
Wollen gemeinsam ein Zeichen für die Kunst und den Frieden setzen (von links): Oberbürgermeisterin Eva Döhla, Kulturamtsleiter Peter Nürmberger, Cora Bethke und Oliver Geipel, Geschäftsführer der Hofer Symphoniker, Florian Lühnsdorf sowie Reinhardt Friese, Geschäftsführer des Theaters Hof Foto: Kaupenjohann

Musiker, Sänger und junge Leute aus der Region treten bei einem Friedenskonzert in der Freiheitshalle in Hof auf. Der Eintritt ist frei. Spenden kommen Geflüchteten in Hof zugute.

 
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Es soll ein Mega-Event werden: Hofer Symphoniker, Sänger und Chor des Theaters Hof, das Symphonische Blasorchester unter Leitung von Benjamin Sebald und das Jugendsymphonieorchester Hof sowie Kirchenmusikdirektor Georg Stanek an der Orgel werden am 25. März um 19.30 Uhr im großen Saal der Freiheitshalle gemeinsam in einem Friedenskonzert zu erleben sein. Einige Hundert Künstler werden ihr Bestes geben, nicht weniger die Mitarbeiter hinter der Bühne.

Oberbürgermeisterin Eva Döhla freut sich, dass es so schnell gelungen ist, dieses Konzert auf die Beine zu stellen. „Der Krieg in der Ukraine berührt uns alle. Er fordert uns heraus – menschlich, sozial und wirtschaftlich“, betonte sie bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Mehrere Hundert Flüchtlinge aus der Ukraine seien bereits in Hof eingetroffen, viele Bürger wollten helfen. Hier sei nun die künstlerische Antwort auf Krieg und Not: Die Teilnehmer des Konzerts spielen demnach ohne Honorar, der Eintritt ist frei. Vom Publikum erhofft man sich, dass es sich spendabel zeigt. Der Verein „Hilfe für Nachbarn“ kümmert sich als Partner der Aktion darum, dass der Erlös des Konzerts jenen zugutekommt, die in Hof Zuflucht gefunden haben.

Ein Friedenskonzert sei ein gutes Signal, meinen Reinhardt Friese und Florian Lühnsdorf, Geschäftsführer des Theaters Hof. Nicht nur in der Ukraine gebe es derzeit Krieg – man verzeichne derzeit viele Konfliktherde auf der Erde. Sie alle sollte man im Blick behalten. „Wir haben erkennen müssen, dass Frieden nicht selbstverständlich ist und dass es notwendig ist, die Stimme zu erheben“, sagt Friese. Sinn einer kulturellen Veranstaltung sei, sich des eigenen Standpunkts zu vergewissern und diesem Ausdruck zu geben. Kunst finde Wege, mit Gefühlen umzugehen.

Eineinhalb Stunden Programm

Ein Konzert als gemeinschaftliches Erlebnis und Ausdruck von Solidarität setze ein Zeichen, meint auch Cora Bethke, Geschäftsführerin der Hofer Symphoniker. Benjamin Sebald sei von sich aus auf die Hofer Symphoniker zugekommen mit dem Angebot, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen – ausdrücklich auch im Namen der jungen Menschen, die eingebunden sein wollen in ein Projekt für den Frieden. Dass ein gutes Miteinander möglich sei, betont Geschäftsführer Oliver Geipel. Die Hofer Symphoniker seien dafür ein Beispiel. „Musiker aus 29 Nationen arbeiten hier gut zusammen – und das seit Jahrzehnten.“

Bethke verweist auf ein spannendes Programm, das rund eineinhalb Stunden dauern wird. Die Hofer Symphoniker spielen die Symphonie Nr. 3, „Symphonie Liturgique“, von Arthur Honegger unter Leitung von Hermann Bäumer. Weiter zu hören sind zwei Stücke von Felix Mendelssohn-Bartholdy: die Hymne „Hör mein Bitten“ und die Choralkantate „Verleih uns Frieden“ nach Worten von Martin Luther. Es singen und musizieren Sopranistin Inga Lisa Lehr und Altistin Stefanie Rhaue sowie der Opernchor des Hofer Theaters, Georg Stanek an der Orgel und die Hofer Symphoniker. Die musikalische Leitung hat Ivo Hentschel.

Zum Auftakt der Veranstaltung spielt das Symphonische Blasorchester in Kooperation mit den Hofer Symphonikern und dem Schiller-Gymnasium Hof „Olympic Fire“ von Michael Geisler und „Mountain Wind“ von Martin Scharnagl. Die Leitung hat Benjamin Sebald. Es folgen zwei Beiträge des Jugendsymphonieorchesters Hof, in dem Jugendliche verschiedenen Schulen der Region zusammen musizieren: „Bellingrath Gardens“ von Ralph Ford und „Lascia Ch’io Pianga“ von Georg Friedrich Händel.

Kostenlose Karten

Für eine Stadt wie Hof sei es schon eine besondere Leistung, so schnell ein Konzert von hohem Niveau zu organisieren. Stadt Hof, Hofer Symphoniker und Theater Hof hätten sich als Veranstalter zusammengetan, erläutert Kulturamtsleiter Peter Nürmberger. „Zum Glück haben wir die Freiheitshalle, wo so viele Künstler und hoffentlich entsprechend viele Zuhörer auch unter Beachtung der geltenden Corona-Regeln zusammenkommen können.“ Um Abstand wahren zu können, verzichte man auf Bewirtung und Pause. Um die Platzverteilung gut organisieren zu können, sei es nötig, dass die Besucher Platzkarten haben. Man erhalte die kostenlosen Tickets an der Ausgabestelle der Hofer Symphoniker in der Musikschule, Klosterstraße 9, an der Theaterkasse sowie an der Abendkasse – wenn noch Karten vorhanden sind. Insgesamt stünden rund 800 Plätze zur Verfügung. Um Spenden werde gebeten.

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