Hof Für ihn ist 365 Tage im Jahr lang Volksfest

Kein gestelltes Bild, der Mann telefoniert wirklich ständig: Uwe Voigt in seinem Büro im Rathaus. Für die Zeit vor und während des Fests richtet er sich in der Freiheitshalle ein. Quelle: Unbekannt

Beim städtischen Marktmeister Uwe Voigt laufen alle Fäden zusammen. Und viele Fragen.

 
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Seit Dezember steht das Volksfest. Welche Anbieter auf dem Platz ihre Fahrgeschäfte und Buden aufstellen, wer sich wo platzieren kann, wie viele Meter sich wer in welche Richtung ausbreiten darf: All das hat der Marktbeirat des Hofer Stadtrats vor neun Monaten beschlossen. Diskussionen habe es wie üblich keine gegeben, sagen die Beteiligten auf Nachfrage aus jener nichtöffentlichen Sitzung: Dafür bereite der Marktmeister alles viel zu akribisch vor.

Uwe Voigt lenkt von seinem Büro im Ordnungsamt aus die Geschicke des Hofer Volksfests - quasi an 365 Tagen im Jahr. Noch in der Fest-Woche selbst schaltet die Stadt ihre Ausschreibungs-Anzeigen fürs nächste Jahr in der Frankenpost : damit die Schausteller, die gerade in Hof sind, sie mitbekommen. Anmelde-Frist ist Anfang November, danach sichtet Voigt die Angebote für besagte Sitzung. Seine Beobachtung: "Die Bewerbungen für Hof werden immer mehr, die Schausteller wollen unbedingt nach Hof."

50 Fieranten-Plätze hat die Stadt auf dem Festplatz und in der Nailaer Straße zu vergeben. Etwa 400 Bewerbungen gehen dafür jedes Jahr ein - Tendenz steigend. Im Bereich der großen Fahrgeschäfte sei der Anstieg in diesem Jahr besonders bemerkenswert gewesen. "Wir haben Platz für acht große Fahrgeschäfte, dafür gehen normalerweise um die 80 Bewerbungen ein; heuer waren es mehr als 100." Die Auswahl läuft nicht nach dem persönlichen Geschmack von Marktmeister und -beiräten ab: Sie erkundigen sich, welche Kombinationen von Fahrgeschäften Sinn ergeben und welche nicht, sie gehen nach einem eigenen Schlüssel vor, der Bewerbungen, Wartelisten und Angebote berücksichtigt.

Und sie sind, zuallermeist über Uwe Voigt, das ganze Jahr über im Gespräch mit Anbietern im ganzen Land: Wer einmal versucht, sich mit Voigt in seinem Büro auch nur ein Stündchen lang zu unterhalten, der wird unfreiwillig Zeuge dieser Beziehungspflege werden - sein Telefon klingelt im Minutentakt, auf der anderen Seite der Leitung Markthändler und Schausteller aus der ganzen Republik. "Viele erkundigen sich genau, ob oder wann sie kommen dürfen oder warum es mal nicht geklappt hat mit einer Bewerbung", erklärt Voigt. Absprachen, Transparenz, das ehrliche und offene Wort zählt viel in diesem Metier. Das kommt nicht nur bei den Schaustellern gut an.

"Unser Marktmeister bereitet die Entscheidungen sehr gut vor", sagt beispielsweise Jürgen Knieling, der für die CSU im Gremium sitzt. "Wir können uns die Filetstücke auswählen."

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