Hof - Martin Fuhrmann kommt aus einer Schausteller-Familie. "Schon vor 50 Jahren boten meine Großeltern Süßwaren am Hofer Weihnachtsmarkt an. Ich selbst stand mit neun an der Zuckerwatte-Maschine in ihrem Verkaufswagen", erzählt der 44-Jährige.
Am 27. November beginnt der Hofer Weihnachtsmarkt. Im dritten Jahr richtet ihn Martin Fuhrmann aus. Neben Bewährtem hat er auch Neues im Programm.
Hof - Martin Fuhrmann kommt aus einer Schausteller-Familie. "Schon vor 50 Jahren boten meine Großeltern Süßwaren am Hofer Weihnachtsmarkt an. Ich selbst stand mit neun an der Zuckerwatte-Maschine in ihrem Verkaufswagen", erzählt der 44-Jährige.
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Das detaillierte Programm des Hofer Weihnachtsmarktes findet sich unter www.hofer-weihnachtsmarkt.de
Der Tröstauer ist dreifacher Vater und Großvater und besitzt seit einem Vierteljahrhundert eine eigene Süßwaren-Hütte, die schon lange am Hofer Weihnachtsmarkt vertreten ist. Zusammen mit seiner Frau Andrea betreibt er fünf weitere Wagen, mit denen sie auf Märkten in der ganzen Region unterwegs sind. Fuhrmann hat einen Fünf-Jahres-Vertrag mit der Stadt Hof über die Ausrichtung des Weihnachtsmarkts abgeschlossen und bereitet gerade seinen dritten Weihnachtsmarkt vor. Das bedeutet: viel Arbeit.
60 bis 80 Stunden pro Woche investieren Fuhrmann und seine Frau, um einen schönen Weihnachtsmarkt mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm auf die Beine zu stellen. "Das muss man mögen. Das ist kein Beruf, sondern eine Berufung," sagt er. Fuhrmann ist dabei der Kopf, seine Frau die Seele. Er organisiert, sie stärkt ihm den Rücken und entwickelt neue Ideen. "Der Dritte im Bunde ist Siegfried Krauß vom Stadtmarketing, der vor allem mit seinen guten Kontakten eine große Unterstützung ist."
Am kommenden Samstag sollen die Buden in der Altstadt bereits stehen. Eine Woche nehmen dann noch die Feinarbeiten in Anspruch. Die Händler werden ihre Hütten einräumen, Gas und Strom anschließen und die Deko anbringen. Am 27. November beginnt der Weihnachtsmarkt und dauert bis Samstag, 23. Dezember. Am Freitag, 1. Dezember, findet die offizielle Eröffnung mit dem Oberbürgermeister, dem Christkind und dem Nikolaus statt.
Das Neue : Eine der größten Neuigkeiten werden heuer die "Krampusse" aus Hof bei Salzburg sein, die am Abend des 9. Dezembers ihr Unwesen auf dem Weihnachtsmarkt treiben werden. "Diese Fabelwesen mit Fell sind nichts für schwache Nerven", sagt Andrea Fuhrmann. Am 8. Dezember laden die Betreiber des Weihnachtsmarktes von 19 bis 22 Uhr zu einer "Glühwein-Party" ein. Auf der Bühne vor dem Kaufhof spielt dann die Band Light House und am Kugelbrunnen Play Again Sam.
Auch für Kinder gibt es Neues: Der Kinderbereich - der bisher am Kugelbrunnen zu finden war - wird heuer getrennt. Das Karussell und die Buden mit den sprechenden Märchenfiguren bleiben am Kugelbrunnen, die Eisenbahn zieht zur Marienkirche. "So haben die Eltern keinen Stress gleich zu Beginn des Weihnachtsmarktes, weil die Kinder dann oft alle Fahrgeschäfte auf einmal ausprobieren wollen", erklärt Fuhrmann.
Auch einen Malwettbewerb veranstalten die Organisatoren: Die Kinder können am "Christkindl-Postamt" - das ist eine Figur an der Marienkirche mit einem Briefkasten - ihre Bilder einwerfen. Die schönsten drei Kunstwerke werden prämiert und ausgestellt.
Kulinarische Neuerungen sind Spezialitäten aus Südtirol, eine Hütte mit brasilianischen Speisen und eine neun Meter lange Hütte mit Fisch-Spezialitäten.
Die Händler und ihre Hütten : Insgesamt 34 Buden gehören heuer zum Markt. Hier können Besucher Pullover, Strümpfe, Kerzen, Christbaumschmuck, Schwibbögen und verschiedene Speisen und Getränke erwerben. "90 Prozent sind Stamm-Händler", sagt Martin Fuhrmann. Das sei eine gewachsene Gemeinschaft.
Die Händler seien vor Ort bekannt und hätten sich bewährt. Wichtig sei es ihm deshalb, die Stamm-Händler weiterhin zu behalten und immer wieder einige wenige Neue zu holen. Dafür gibt es drei "Wechselbuden", in denen verschiedene Anbieter je einige Tage ihre Waren verkaufen. "Das haben wir für Händler eingerichtet, die nicht vier Wochen am Stück Zeit haben. Sie können sich dann jeweils für kurze Zeit präsentieren", erklärt Fuhrmann.
Die Fuhrmanns hoffen, dass " das leidige Thema" mit der Platzierung der Buden sich in diesem Jahr erledigt haben wird. "Würde man die Buden zu den Geschäften hin aufstellen, würde es zu eng zwischen den Geschäften und den Buden werden. Zudem würde es eng werden am roten Teppich etwa für die Lieferfahrzeuge", erklärt Fuhrmann. Man werde beim Aufbau darauf achten, die Eingänge zu den Geschäften nicht zu verbauen.
Auch sonst nehmen sich die Fuhrmanns Kritik zu Herzen und versuchen, Lösungen zu finden: So haben sie im vergangenen Jahr 42 000 Euro in eine neue Bühne, die Deko und Beleuchtung investiert. "Von der Optik, dem Angebot und dem Rahmenprogramm her kann der Hofer Weihnachtsmarkt leicht mit Märkten vergleichbarer Größe mithalten", sagt Fuhrmann.
Die Besonderheiten: An der "Promotion-Hütte" werden sich die Besucher an den Wochenenden kleine Geschenke basteln lassen können: Hier können sie Tassen und T-Shirts individuell bedrucken oder Schneekugeln mit einem persönlichen Foto versehen lassen. Wie in den Vorjahren wird es auch heuer die neun Meter hohe "Glühwein-Pyramide" gegenüber dem Kaufhof geben. Die Betreiber der "Ski-Hütte" am Oberen Torplatz bieten nicht nur fränkische Schmankerln, sondern laden auch zu "Hütten-Partys" ein.
Die Werbung : "Werbung fahren wir ganz groß", sagt Fuhrmann. So hat er unter anderem 70 000 Flyer, die bis nach Tschechien verteilt werden, und über 100 Plakate drucken lassen.