Grüne wählen keine neue Sprecherin

Hof - Die Hofer Grünen haben keine neue Sprecherin und damit keine Nachfolgerin der wegen einer Kassen-Affäre in Ungnade gefallenen Christine Schoerner. Entgegen der Ankündigung, am Mittwochabend die zurückgetretene Sprecherin ersetzen zu wollen, hat die "Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit beschlossen, derzeit keine Wahl einer neuen Sprecherin durchzuführen, sondern sich auf den anstehenden Bundestagswahlkampf zu konzentrieren und die Neuwahl sodann im Herbst nach der Bundestagswahl vorzunehmen", wie es in einer Mitteilung der Grünen heißt. Dieser Entscheidung sei eine "intensive und ausführliche Diskussion" vorausgegangen. Damit schert der Hofer Kreisverband aus der Tradition aus, ein Führungsduo aus einer Frau und einem Mann zu stellen. Somit bleibt Grünen-Sprecher Martin Wolfers-Mildner aus Schwarzenbach an der Saale allein an der Spitze. Er wertet dies so: "Die Mitglieder haben dadurch dem derzeitigen Vorstand das Vertrauen ausgesprochen, die kommenden Wochen im Sinne eines erfolgreichen Wahlkampfes mit dem Spitzenkandidaten Dr. Klaus Schrader zu gestalten."

Die Partei will schnell in ruhigeres Fahrwasser kommen. Der Kreisverband befindet sich aktuell in seiner bislang schwersten Zeit. Die Affäre um die ehemalige Sprecherin Christine Schoerner hat der Umweltpartei eine Form der Aufmerksamkeit gebracht, die sie wenige Wochen vor der Bundestagswahl nicht brauchen kann. Wie berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Schoerner, die mittels eines gefälschten Kontos bis zu 40 000 Euro abgezweigt haben soll. Das hat auch dem Vertrauen in den verbliebenen Vorstand geschadet, der dies über Jahre hinweg nicht bemerkt haben soll.