Döhlau - So ein Match unter Männern hat schon was. Findet Uli Katzer auch. Im Prinzip. Was der Vorsitzende des ASGV Döhlau am Sonntagabend sich ansehen und anhören musste, war dann doch zu viel. „Anwohner hatten mich angerufen, und sich beschwert, dass einige Jungs auf unserem Trainingsplatz spielen.“ Katzer witterte nach einigen Erfahrungen Unheil und sollte recht behalten. „Die sind mit drei Autos auf den Platz gefahren, um den Platz zu beleuchten. Normalerweise nicht so schlimm, aber der Platz war noch nass“, schildert der Vorsitzende. Zwei bis drei Stunden mussten dann Ehrenamtliche den Platz walzen, bis er wieder bespielbar war. Die Kippen der Freizeitsportler liegen immer noch neben dem Tor.

„Jetzt ist Schluss!“, wettert Katzer. Gleichzeitig tut es ihm leid, dass der Verein Konsequenzen ziehen muss, wegen der Kinder aus der Nachbarschaft, die gemütlich bolzen wollen. Aber nun will Katzer eine Kette vor der Einfahrt und einen Zaun um das Gelände sehen. Er ärgert sich aus drei Gründen. Ein Dutzend junge Erwachsene verwüsteteten am Sonntag den Platz. „Waren alle einsichtig, als ich kam. Aber drei oder vier haben einen Streit begonnen“, erzählt er. „Scheiß Verein!“, hieß es da unter anderem. Bilder ihres abendlichen Freizeitspiels verbreiteten sie auch auf Snapchat. Grund Nummer zwei: „Ich habe einige Vereinstrikots und Jacken von Vereinen aus dem Landkreis gesehen.“ Es waren demnach junge Männer dabei, die als Vereinsspieler wissen sollten, wie man mit einem Fußballplatz umgeht. Und, Nummer drei: Gut 200 Meter entfernt im Döhlauer Wiesenweg gibt es einen Spielplatz mit Fußballplatz samt Toren. „Da kann jeder spielen, so lange er will“, sagt Katzer. Der Vereinschef hat bislang weggeschaut, wenn ein paar Jungs den Ball haben fliegen lassen. Daher bedauert er, dass das Gelände ab sofort tabu ist. „Betreten verboten“ heißt es künftig. Nur noch der offizielle Spiel- und Trainingsbetrieb ist geduldet.

Das Gelände abzusperren, wird Geld kosten. 150 Euro hat der Verein für die Miete der Rasenwalze gezahlt. Ob von den jungen Männern etwas zu erwarten ist, ist fraglich. Wobei die Polizei die Kennzeichen der Autos hat. Was kommt, ist nicht raus. Die Polizei, jedenfalls, arbeitet nicht mit Gelben und Roten Karten.