Hof - Die schwarz-gelbe Bundesregierung prüft derzeit, Hermes-Bürgschaften für das tschechische Atomkraftwerk Temelin zu vergeben. Das kritisiert Elisabeth Scharfenberg, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen. Während der Mitgliederversammlung der Hofer Grünen sagte Scharfenberg weiter: "Wer die Atomkraft zu Hause als Risikotechnologie ablehnt, den Totalausstieg per Gesetz festlegt und dennoch Hermes-Bürgschaften für Atomkraftwerke im Ausland vergibt, handelt gewissenlos." Der Atommeiler, der von zwei auf vier Reaktoren ausgebaut werden soll, liegt nur 60 Kilometer von der bayerischen Grenze entfernt. Christine Schoerner, Vorsitzende der Hofer Grünen, warnte: "Ein Gau in Temelin wäre auch unser Gau - und das finanziert mit deutschem Geld." Ziel müsse vielmehr sein, "erneuerbare Energien und Energieeffizienz als Alternative zur Atomkraft auch bei unseren europäischen Nachbarn auszubauen und voranzutreiben". Dabei betonen die Hofer Grünen, dass der Atomausstieg in Deutschland technisch bereits bis 2017 möglich gewesen wäre. Scharf kritisierten die Grünen die Verschleppung der Energiewende. "Anstatt den Netzausbau voranzubringen, will Bundeswirtschaftsminister Rösler die Gelegenheit nutzen, Natur- und Umweltschutzvorgaben zu schleifen," kritisiert Schoerner. Wichtig nannte sie es, den Ausbau bürgernah und umweltverträglich voranzubringen und zu prüfen, welche Alternativen es zum Netzneubau gibt, wie etwa Hochtemperaturleiterseile, die Senkung des Energieverbrauchs und den Einsatz von Speichern. Des Weiteren muss die Nutzung von Energiequellen vor Ort mehr Beachtung und Unterstützung erfahren. "Wir fordern verbindliche Anreize für das Energiesparen sowie faire Strompreise", sagt die Hofer Grünen-Vorsitzende Schoerner.
Hof Hofer Grüne kritisieren Energiepolitik
Redaktion 20.08.2012 - 00:00 Uhr