Köditz - Im Jahr 1641, als die Sankt-Leonhard-Kirche in Köditz geweiht wurde, war sie kein Neubau gewesen: Im 30-jährigen Krieg war Köditz mehrfach angegriffen worden, die Kirche brannte nieder. Die Köditzer bauten sie wieder auf, so wie sie bis heute dasteht: als Wehrkirche mit Schutzmauer und Schießschartenfenstern. "Wie eine kleine Schutzburg", sagt Pfarrer Michael Grell, "die man verteidigen kann." Innen dagegen sei die Kirche "ein Ort, an dem der Friede Gottes spürbar ist und auch auf der Erde gelebt werden kann". So verbindet die Kirchengemeinde die Zeit der Kirchenweihe mit der heutigen Zeit und stellt den Festgottesdienst am 3. Juli zum 375. Jubiläum, den Pfarrer Grell und als Prädikantin Michaela Wilfert zelebrieren, unter das Thema Frieden. Grell erinnert daran, dass es damals Glaubensflüchtlinge aus Böhmen gab, die offenkundig in Köditz eine neue Heimat fanden; Stiftungen belegen dies, zum Beispiel eine Abendmahlskelch. "Die Kirche war schon damals offen für andere", weiß der Pfarrer. Den Festgottesdienst umrahmt der Posaunenchor musikalisch. Die Kirchengemeinde hat sich ein neues Logo gewählt; es wird an dem Festtag vorgestellt.