Hof Kunst nach dem Vorbild der Schwarzen Romantik

Jan Gemeinhardt Foto Thomas May Quelle: Unbekannt

Eine Jury wählt Jan Gemeinhardt zum Künstler der Metropolregion Nürnberg. Der Hofer Maler beherrsche das Spiel der Schattierungen meisterhaft, urteilt sie.

 
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Nürnberg/Hof - Der Maler Jan Gemeinhardt ist der neue Künstler der Metropolregion Nürnberg. Die Jury des Forums Kultur der Europäischen Metropolregion Nürnberg zeichnet damit einen gebürtigen Hofer aus. Der Maler, Jahrgang 1988, sucht im Dunkeln die Welt, wie es in der Jury-Mitteilung heißt. "Seine Arbeiten scheinen auf den ersten Blick düster und geheimnisvoll, ja mythisch aufgeladen zu sein. Das Spiel der Schattierungen zwischen Grau, Grün, Tiefblau und natürlich Schwarz beherrscht er meisterhaft." Bei seinen meist kleinformatigen Bildern handle es sich "nie um Idyllen, die man zu Ansichtskarten verarbeiten könnte. Seine Vorbilder sind in der Romantik, der Schwarzen Romantik zu finden."

Düster scheine die Welt Gemeinhardts, aber nie ohne Zuversicht. Etwas Licht, ein Schimmer, Hoffnung vielleicht, glimme immer. Auch gäben unvermutete Gegenstände Rätsel auf: ein brennender Wegweiser, menschengemachtes oder ein ganz irrationales Leuchten. "Menschen tauchen eher selten auf, und dann nicht als Individuum charakterisiert. Vielleicht nur als Teil der Natur, eher nicht als Akteur. Und doch meint man in Gemeinhardts Bildern eine tiefe Sorge zu spüren." Er schockiere den Betrachter nicht, aber so wie die Bilder in die Tiefe führten, so tief sollen wohl auch die evozierten Gedanken sein.

Der in Nürnberg lebende Maler fülle diese eigentlich banale Erkenntnis auf seine ganz eigene Weise, so das Urteil der Jury. "Er hinterlässt uns nachdenklich - wir teilen seine Sorge und haben doch Hoffnung." Jan Gemeinhardt schloss sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg 2014 als Meisterschüler bei Professor Ralph Fleck ab. Kaum ein Jahr verging seit 2011 für ihn ohne drei bis fünf Einzel- oder Gruppenausstellungen in renommierten Häusern Nordbayerns, aber auch national und international von Frankfurt bis London oder Seoul. Stipendien führten ihn bereits nach Finnland und bringen ihn 2021 nach Norwegen. Derzeit stellt er in Ansbach aus: "Ansbach Contemporary 2020 - 3. Biennale für zeitgenössische Kunst in Ansbach" vom 14. August bis 20. September 2020. red

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