Hof - "Re-bell-ion! Re-bell-ion! Re-bell-ion!" Mit diesem Schlachtruf leiten Tiere der Herrenfarm ihre Befreiung von ihrem bösen Herren Mr. Jones ein. Live zu erleben war dies bei der Premiere des Stückes "Die Farm der Tiere" von George Orwell, das das "Junge Theater" und die "Reifezeit" am Theresienstein, darboten. Rund 90 Gäste waren an diesem lauen Sommerabend gekommen, um sich das satirische Stück aus dem Jahr 1945 anzusehen. Die Geschichte haben die Laienschauspieler unter der Leitung von Marco Stickel perfekt auf die Bühne, ein eigens dazu aufgeschüttetes Erdplateau, gebracht. Die jungen Schauspieler, barfuß, in Arbeitsoveralls steckend, gaben fast 90 Minuten ihr Bestes und wurden mit lang anhaltendem Applaus belohnt. Sie inszenierten die Geschichte mit geringsten Hilfsmitteln, und alle verkörperten unterschiedliche Rollen - was sie zeigten, indem sie sich flugs wechselnde Namensschilder an die Overalls hefteten. "Gack", "Oink", "Wieher", "Mäh" oder "Knurr" - die Laute gaben das gerade dargestellte Tier zu erkennen. Dann ist da noch der einzige Feind, der Zweibeiner Mensch. "Vierbeiner - gut - Zweibeiner - böse", ist die Devise. Der große Zuchteber "Old Major" ruft die Tiere auf, gegen Mr. Jones zu rebellieren, der sie schlecht behandelt - der Umsturz gelingt, und die "Herrenfarm" wird zur "Farm der Tiere". Die Tiere wollen gemeinsam in Ruhe und Frieden leben. Was anfangs gelingt - doch dann kommt es anders. Die Schweine beanspruchen Privilegien und übernehmen rigoros die Führung. "Alle Tiere sind gleich" wird zu "Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher". Die Devise "Vierbeiner - gut, Zweibeiner - schlecht" wird in "Vierbeiner - gut, Zweibeiner - besser" geändert, denn die neuen "Herren" laufen inzwischen auf zwei Beinen. Letztendlich wird die "Farm der Tiere wieder zur "Herrenfarm". Der Schlusssatz "Mensch wird zu Schwein - Schwein wird zu Mensch. Doch es war nicht mehr zu erkennen, wer was war", spricht für sich.