Hof Mindestlohn lässt Bierpreis steigen

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Im vergangenen Jahr stießen sie noch mit günstigerem Bier an (von links): Bierkönigin Tina-Christin Rüger, Scherdel-Geschäftsführer Michael Krasser und Hochfrankenkönigin Katharina Fuchs. Foto: Giegold

Für eine Maß Bier müssen die Besucher des Hofer Volksfestes nun 7,80 Euro hinlegen. Das sind 50 Cent mehr als im Vorjahr. Vermeidbar ist die Erhöhung nicht, sagen die Volksfestwirte.

 
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Hof - Es ist ein Reizthema: Wie viel kostet die Maß Bier beim örtlichen Volksfest? Ähnlich wie beim Benzinpreis geht eine Empörungswelle durch Deutschland, wenn der Preis für den Gerstensaft beim Oktoberfest wieder neue Höhen erreicht. Bei etwa 10,50 Euro dürfte der Preis dieses Jahr in München liegen.

Ein saftiger Preis im Vergleich zum Hofer Volksfest. Die Volksfestwirte gaben am gestrigen Freitag ihre Preisplanung für die Party, die am 27. Juli beginnt, bekannt: 7,80 Euro kostet die Maß. Fünfzig Cent mehr als noch im Vorjahr. Aber immerhin noch knapp drei Euro weniger als in München.

Eine logische Konsequenz, nennt Marcus Traub, Frontmann der Fränkischen Volksfestwirt GmbH, die Entscheidung. Die Gründe für den 50-Cent-Sprung seien vielfältig. Den Mindestlohn nennt der Festwirt aber zuallererst. "In unserer Branche sind wir vom Mindestlohn stärker betroffen als in anderen Branchen", zählt er die gestiegenen Personalkosten für die Bedienungen im Festzelt unter anderem auf.

Doch diese gesetzliche Neuregelung ist nicht allein dafür verantwortlich. Ein neues Kassensystem mit einer speziellen Software schlägt außerdem zusätzlich zu Buche. Eine Investition, die ebenfalls zwingend notwendig wurde. "Nächstes Jahr wäre ohnehin dieses vom Finanzamt auslesbare Kassensystem zur Pflicht geworden", beschreibt Traub, dass er und seine Mitstreiter - genau wie alle anderen Festveranstalter - nicht um diese Investition herumgekommen wären. Statt nächstes Jahr die Neuerung ohne größere Tests einzuführen, soll es nun einem Härtetest unterzogen werden. Dabei handele es sich nicht einmal um hochwertige Tablets, sondern nur um die Umsetzung einer Richtlinie, beschreibt Traub.

Auf die Premium-Variante setzen die Volksfestwirte woanders: in der Ausstattung des Zeltes. Und auch das hat seinen Preis. "Wir haben mit dem Zelt oder den Bands immense Kosten - und können das nur über den Bierpreis umlegen", wirbt Traub für Verständnis. Dafür sei der Programm an den zehn Tagen in der "Halln", so die offizielle Bezeichnung des Festzelts, auch wieder vollgepackt. Zudem sei weiterhin garantiert, dass der Balkon im Festzelt weiterhin allen Besuchern zur Verfügung stehe. Einen abgetrennten Bereich für Firmengäste wird es aber trotzdem geben. "Das Zelt wird fünf Meter länger, dadurch haben wir 250 Quadratmeter Fläche", plant Traub spezielle "Boxen" für Firmenkunden.

Nicht zuletzt reichen die Volksfestwirte die Preiserhöhung von den Brauereien an den Kunden weiter. Die Brauereien begründen ihre Politik mit gestiegenen Rohstoffpreisen, Personal- und Logistikkosten. "Es ist richtig, dass viele Brauereien im vergangenen Oktober die Bierpreise nach fast drei Jahren erhöht haben", bestätigt Michael Krasser, Geschäftsführer der Scherdel-Brauerei - einem der beiden Brauereien, die für "Rohstoff" auf der Hofer Volksfest sorgen.

Für die Volksfestwirte war diese Erhöhung nun Anlass zum aktuellen Schritt. "Zwei Bierpreiserhöhungen haben wir geschluckt, nun müssen wir nachziehen", erinnert Traub daran, dass der Preis in den beiden letzten Jahre stabil geblieben sei. Wäre der Aufschlag nun nicht gekommen, stände die gesamte Finanzierung des Volksfestes auf der Kippe. "Es geht uns ja nicht darum, Geld in die eigene Tasche zu wirtschaften." Bis auf eine kleine Aufwandsentschädigung würde nicht viel hängen bleiben.

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Start der Reservierung

Genau sechs Wochen vor dem Beginn des Hofer Volksfestes sind nun Reservierungen und Vorbestellungen möglich. Auf der Internetseite www.volksfestwirt.de sowie über die Emailadresse reservierung@volksfestwirt.de kann man sich nun wieder seine Plätze im Festzelt sichern. Wertmarken gibt es im Café Vetter (Biengäßchen 2), Metzgerei Max (Altstadt 14 und Quetschenweg 32), Aetka Shop (Oberes Tor 6), und Nylons & more (Poststraße 3).

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