Mit einem ökumenischen Gedenkgottesdienst wurde in der Kirche St. Gumbertus in Schwarzenbach an der Saale der Opfer des Holocaust gedacht. Pfarrer Joachim Cibura erinnerte dabei an die Menschen, deren Leben „gegen die Wand fuhr“. Cibura fragte: „Wie gehen wir mit unserer Geschichte um? Haken wir sie einfach ab, oder stellen wir uns unserer Geschichte, halten wir das überhaupt aus?“ Günter Niepel, stellvertretender Vorsitzender des Vereins gegen das Vergessen, berichtete von einem kürzlichen Besuch mehrerer Schwarzenbacher in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Dort war das größte deutsche Vernichtungslager während der Zeit des Nationalsozialismus. Insgesamt 1,3 Millionen Menschen aus ganz Europa wurden dorthin deportiert. Davon wurden geschätzte 1,1 Millionen Menschen ermordet, eine Million davon Juden. Weitere 200 000 Menschen wurden von der SS durch Krankheit, Unterernährung, schwerste Misshandlungen, medizinische Versuche oder durch die spätere Vergasung ermordet. Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee befreit. Das Leiden der Menschen in den Lagern war damit nicht beendet. Viele starben an Entkräftung, und die, die überlebten, waren voller Trauer, schwach und heimatlos. Mit Fackeln zogen die 90 Teilnehmer der Gedenkstunde im Anschluss zum Friedhof. Thomas Etzel von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und Bund der Antifaschisten legte am Grabmal ein Blumengebinde mit weißen Rosen ab. Text und Foto: Ernst Sammer