Hof - Michael Böhm vertritt bei der Bundestagswahl im Herbst 2013 als Kandidat der Piratenpartei den Wahlkreis Hof/Wunsiedel. Über seine Nominierung war der 42-jährige Hofer wohl selbst ein wenig überrascht. Sein erster Kommentar auf Facebook: "Es ist passiert". Vorausgegangen war eine dreistündige Versammlung der Piratenpartei, bei der sich fünf Bewerber den Fragen der akkreditierten Mitglieder stellen mussten. Klaus Horn etwa, Inhaber einer Internetagentur im Landkreis Hof, der die Piraten als "komische Partei" bezeichnete, die sich in keine politische Richtung drängen lässt. Oder Hermann Klie, der auch schon für Die Linke aktiv war, bevor er bei den Piraten seine politische Heimat fand. Eines seiner Ziele wäre es, Alternativen zum heutigen Geldsystem zu finden. Heinz Wunderlich aus Bad Alexandersbad möchte Ansätze finden, die Schere zwischen Armut und Reichtum zu schließen. Bildung und Zugang zu Wissen als elementarem Gut dagegen stellen nur Böhm und Horn als eines ihrer Wahlziele in den Vordergrund. Gewählt wurde durch das in der Piratenpartei bewährte "approval voting", einer Wahl durch Zustimmung. Man hatte also die Möglichkeit, auch mehreren Kandidaten eine Stimme zu geben. Michael Böhm, Gründer der Lerntankstelle Hof, setzte sich dabei mit elf zu neun Stimmen knapp vor Klaus Horn durch. Böhm nimmt es als Arbeitsauftrag. "Wenn ich etwas anpacke, dann nur mit meiner vollen Kraft", betonte der Kandidat. "Und mit der Unterstützung der Basis."