Hof Sana-Klinikum braucht mehr Platz

Geschäftsführer Dr. Holger Otto vor dem Sana-Klinikum: Riesige Investitionen stehen an. Foto: Charles Nouledo

Geschäftsführer Dr. Holger Otto erklärt die Gründe für die geplanten Investitionen. Auch Neubauten sollen entstehen.

 
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Hof - Diese Zahl hat es in sich: 170 Millionen Euro will die Sana Kliniken AG in ihren Standort Hof investieren, verteilt auf 15 bis 20 Jahre. So sieht es ein Masterplan für das Sana-Klinikum Hof vor, über den Geschäftsführer Dr. Holger Otto am Mittwoch der Frankenpost berichtete, nachdem bekannt geworden war, dass der Freistaat Bayern den Kliniken in Hof, Münchberg und Naila hohe Zuschüsse gewährt.

Gut zu wissen

Warum erhält ein privat betriebenes Krankenhaus wie das Sana-Klinikum staatliche Zuschüsse? Geschäftsführer Otto antwortet: "Weil sie uns zustehen." Für alle Krankenhäuser, die der Staat zugelassen hat, gebe es Fördermittel - unabhängig von der Trägerschaft. So stehe es im Krankenhaus-Finanzierungsgesetz. Für ihr Betriebsergebnis seien privat betriebene Häuser allerdings ausschließlich selbst verantwortlich.

Otto erläuterte die Hintergründe. Seit 2015 sei das gesamte Klinikum einer Durchsicht und einer Generalplanung unterzogen worden. Denn das Haus sei in die Jahre gekommen, und: "Unser Betrieb ist gewachsen, aber das Gebäude nicht." So habe sich herausgestellt, dass ein "enormes Flächendefizit" herrsche.

Vier Bauabschnitte sind vorgesehen; die Planungen für den ersten Abschnitt mit einer Investition von etwa 66,5 Millionen Euro können jetzt, nach der Förderzusage des Freistaats, beginnen. Dieser Bauabschnitt ist wiederum in drei Teilprojekte gegliedert. Das erste umfasst ein Interventions-Zentrum mit Herzkatheter-Labor, Endoskopie, Urologie und Funktionsdiagnostik (24,1 Millionen Euro, Förderung 16,5 Millionen). Das zweite Projekt (29,3 Millionen Euro) betrifft die ZSVA, die zentrale Sterilgut-Versorgungsabteilung, in der die Operationsinstrumente steril gemacht werden. Teil drei (Investitionssumme: 10,1 Millionen Euro) umfasst die Radiologie. Zur Gesamtsumme kommen noch etwa 2,8 Millionen nicht förderfähige Kosten dazu.

Im Zuge der vier Bauabschnitte würden "richtige Neubauten" entstehen, kündigt Otto an. Er betont aber mit Blick auf das Gesamtprojekt: "Es handelt sich noch um erste Planungen. Genehmigungen und konkrete Detailplanungen erfolgen jetzt erst. Auch sind noch Sana-interne Genehmigungen erforderlich. Es geht jetzt also erst los."

Hocherfreut zeigte sich am Mittwoch der Pressesprecher der Stadt Hof, Rainer Krauß, auf Anfrage der Frankenpost. Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner sei bereits informiert, dass das Sana "richtig Geld in die Hand nehmen will"; von den geplanten Summen habe die Stadt bisher aber noch keine Kenntnis gehabt. Die von Dr. Otto nun im Gespräch mit der Frankenpost genannten Zahlen seien indes ein hervorragendes Signal für die Stärkung der Medizin-Standorts Hof und für die Versorgung der Bevölkerung. Krauß: "Wir freuen uns sehr." Schön wäre es, wenn die Investitionen mit mehr Arbeitsplätzen einhergehen würden.

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