Coburg/Meeder - Mit Blick auf den mutmaßlichen Täter sprach die Polizei damals von einem "Punk aus dem linken Spektrum", den ein "Neonazi mit Grußformeln aus der Naziszene" (NP vom 21. Februar) provoziert haben soll. Kurz vor 2 Uhr sei es laut Anklage zu einem Wortgefecht zwischen den beiden gekommen. Die Sache eskalierte. Der Angeschuldigte habe seinem 21 Jahre alten Kontrahenten Faustschläge ins Gesicht versetzt und ihm mit der Bierflasche auf die Wange geschlagen. Die Flasche sei zu Bruch gegangen und der Angreifer habe sein Opfer, bevor es zu Boden ging, mit einer Scherbe verletzt. Springerstiefel mit Stahlkappen scheinen bei beiden Extremen des politischen Spektrums als angemessenes Kleidungsstück zu gelten, auch beim Fasching. Der Angeschuldigte soll jedenfalls welche getragen haben und mit diesen auf Kopf und Oberkörper des Kontrahenten eingetreten haben. Dabei habe er sinngemäß gerufen, dass der Neonazi jetzt sterben werde. Der Angeschuldigte habe gewusst, konstatiert die Anklage, dass Schläge mit der Flasche auf und Tritte gegen den Kopf schwere, gar tödliche Verletzungen nach sich ziehen können. Deshalb lautet die Anklage auf "versuchten Totschlag". Zum Schlimmsten sei es nur deshalb nicht gekommen, weil der Angeschuldigte von zwei Unbekannten weggezogen und schließlich von der Security aus dem Zelt gewiesen worden sei.