Hof Schubkarren voller Pilze

Von Roxanne Economous

Ungewöhnlich viele Schwamma-Jäger sind in diesen Tagen unterwegs. Heinz Kauer und Rainer Nitsche gehören dazu - und geben Tipps.

 
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Hof/Töpen - Das feuchte Klima der vergangenen Wochen hat für ein reges Wachstum der Pilzsorten in den Wäldern unserer Region gesorgt. Aus diesem Grund begeben sich in diesen Tagen ungewöhnlich viele Sammler auf die Suche - und werden nicht nur fündig, sondern bringen es auf volle Körbe, Kästen und sogar auf eine fast volle Schubkarre. Wie Heinz Kauer, der sich mit seiner Frau in den Wäldern zwischen Töpen und Hof auf die Suche nach den Pilzen begeben hat. "Zum Sammeln hatten wir natürlich nicht die Schubkarre dabei, sondern zwei große Einkaufskörbe. Die waren dann auch voll", erzählt er. Die Ausbeute belaufe sich auf insgesamt vier volle Körbe. "Ungefähr 30 bis 35 Kilo müssten das sein", schätzt Kauer. Bei seinem Fund handele es sich ausschließlich um Steinpilze. Diese seien besonders häufig vertreten. Ein Giftpilz habe sich bei ihm selbst aus Versehen noch nie in den Topf geschlichen. "Ich kenne zehn bis zwölf verschiedene essbare Pilzarten genau, und ich pflücke auch nur die, bei denen ich mir hundertprozentig sicher sein kann", sagt Kauer.

Im Alter von drei Jahren habe sein Vater ihn zum ersten Mal mit in den Wald, auf die Schwamma-Jagd genommen. "Jetzt bin ich 62, ich sammele also schon mein Leben lang", berichtet der Pilzliebhaber. Das Wissen über die verschiedenen Sorten, egal ob essbar oder giftig, sei mit der Zeit mitgewachsen.

Aber was machen ein Mann und seine Frau mit einem fast vollen Schubkarren Pilze? "Die sind alle schon eingefroren", sagt Knauer. Ein Vorrat also. Auf die Frage, wie er sie verarbeite, antwortet er: "Mein Lieblings-Pilz-Rezept ist die ,Schwamma-Brieh' mit Klößen und Kassler." Und daran wird Heinz Kauer wahrscheinlich lange zu essen haben.

Während Heinz Kauer auf seine eigene Erfahrung vertraut, fragen andere lieber den Experten: "Seit zwei, drei Wochen klingeln täglich Pilzsammler, die ihre Funde begutachten lassen möchten", sagt Rainer Nitsche aus Naila. Der ist nämlich ein richtiger Fachmann für Pilze. "Vor etwa 55 Jahren bin ich zum ersten Mal mit meinen Großeltern auf die Suche gegangen", erzählt er. Sein Wissen hat er aber nicht nur von ihnen, sondern auch durch Exkursionen des Aquarianer Vereins und über ein Biologiestudium angesammelt. "Außerdem kann man bei der Deutschen Gesellschaft für Mykologie Kurse belegen und am Ende eine Prüfung absolvieren", sagt Nitsche. Denn der Begriff "Pilz-Sachverständiger" ist nicht geschützt. Deshalb hat die Deutsche Gesellschaft für Mykologie gewisse Standards festgelegt, die ein Pilzexperte erfüllen muss. Erst nach bestandener Ausbildung und abgelegter Prüfung wird man also ein richtiger Pilzsachverständiger.

Rainer Nitsche war in diesem Jahr auch schon mal auf Schwammer-Jagd. "Am häufigsten findet man bei uns in den Wäldern den Perlpilz, die Marone und der Steinpilz kommen besonders häufig vor." Dabei müsse man beachten, dass der Perlpilz leicht mit dem giftigen Pantherpilz zu verwechseln sei. Der Perlpilz ist am unteren Stielende immer leicht rötlich, hingegen ist der Pantherpilz immer weiß. "Häufig verwechselt wird auch der Gifthäubling mit den essbaren Stockschwämmchen", fügt Nitsche hinzu. Diese könne man fast nur durch den Stiel unterscheiden, der beim Gifthäubling silbrig überfasert ist.

Wer sich nicht ganz sicher ist, sollte also Vorsicht walten lassen oder nachfragen. Doch egal ob Anfänger oder Profi, dieses Jahr bereitet die Schwamma-Jagd allen besonders große Freude. Und besonders gut schmeckt die "Schwammabrieh" natürlich auch nur, wenn die Pilze dafür eigenhändig gepflückt worden sind.



Wer hat den Größten?

Die Frankenpost sucht den Super-Schwamma. Haben auch Sie ein Foto von Ihrem Pracht-Fund? Dann her damit - wir tragen an dieser Stelle eine Galerie der größten, schönsten oder auch seltsamsten Pilze der Region zusammen. Schicken Sie uns ein Foto von ihrem Fund - per E-Mail unter dem Stichwort "Pilz" an aktion@frankenpost.de. Die schönsten und interessantesten Bilder veröffentlichen wir in unserer Schwammerl-Galerie unter www.frankenpost.de.

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