Hof Schweißen für die Filzfabrik

Zwei Container nebeneinandergeschoben, die Trennwände entfernt und den Innenraum mit Schalldämmung und Inneneinrichtung ausgestattet - fertig ist der Probenraum für Bands. Der Verein Kulturzentrum Hof hat bislang elf Container gekauft, die er ausbauen und in einer alten Fabrikhalle aufstellen möchte. Quelle: Unbekannt

Der Trägerverein macht aus alten Containern Probenräume für Bands. Er zeigt, was alles geht, wenn viele anpacken.

 
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Hof - Was man können müsse, um mitzuhelfen? "Ich bin studierter Historiker . . .", sagt Patrick Leitl auf die Journalisten-Frage. Und will damit wohl sagen: Handwerklich gesehen müsse man dafür nicht viel draufhaben. "Wir haben im Verein drei, vier Leute, die genau wissen, was wo zu tun ist - die leiten alle Anderen an, und das klappt bisher ganz gut", sagt Leitl, Mitglied im Vorstand des Vereins Kulturzentrum Hof - alte Filzfabrik. Dafür haben sie sich bislang elf Container gekauft. Die Arbeiten laufen.

Am Samstag

Vergangene Woche kamen gut 20 Helfer zum Arbeitseinsatz an die Filzfabrik, am Samstag ist der nächste Termin für alle Interessierten. Wer mitmachen möchte, kann sich für nähere Infos an info@kultur-filz.de wenden.

Die Akteure wollen bekanntlich Probenräume für Bands in einer alten Fabrikhalle an der Saale einrichten. Nach jahrelangem Hin und Her hat sich das als die beste Lösung herausgestellt - die ursprüngliche Idee, das alte Fabrikgebäude selbst umzufunktionieren, war irgendwann an Brandschutz- und ähnlichen Auflagen gescheitert. Die Container-Variante, die die Akteure nun verfolgen, ist ein gutes Beispiel dafür, was alles geht, wenn viele zusammenhelfen: Ein Kontakt hier, eine Empfehlung da, und schon haben sich die Filzfabrik-Macher auf dem Weltmarkt für gebrauchte Stahlcontainer wiedergefunden - obwohl sie ihre persönliche Expertise eigentlich an ganz anderer Stelle haben. Und obwohl sie auch schon ohne stählernes Hobby genug zu tun hätten.

Fluch und Segen für die Filzfabrik-Macher: Die Verantwortlichen in Sachen Probenzentrum sind dieselben, die Indie-Festival oder Hoftexplosion veranstalten - das lässt zwar die Ideen, Kontakte und Perspektiven nie ausgehen, macht es aber in puncto Terminplanung nicht einfacher. So haben sie nun regelmäßige Arbeitseinsätze angesetzt, um beim Projekt Filzfabrik voranzukommen. "Wir müssen da jetzt mal zu Potte kommen", sagt Patrick Leitl.

Seit November bezahlt der Verein nun Miete für das Gelände - so müssten irgendwann auch Einnahmen her, die man den Kosten entgegenstellen kann. Eine erste Quelle dafür ist zumindest schon in Sicht: "Der erste Container ist schon an eine Band vermietet", sagt Leitl. Nur fertiggestellt werden muss er noch.

Der Plan der Macher, rein konstruktiv: Schiebt man zwei Schiffscontainer zusammen und entfernt die Trennwände in der Mitte, erhält man einen sechs mal fünf Meter großen Raum. Innen verkleidet und ausgebaut, fertig ist der Probenraum. "Um das hinzubekommen, sind wir nicht nur für finanzielle Zuwendungen sehr dankbar, sondern auch für Sachspenden", betont Leitl. Ob Werkzeug, OSB-Platten oder Dämmmaterial: Der Verein könne gerade vieles gebrauchen, was beim Innenausbau grundsätzlich hilfreich ist. Dabei hat er sogar einige Container erstanden, die randvoll waren.

Die Akteure haben einige ausrangierte Container des Pfingst-Open-Airs in Straubing erstanden - samt Equipment wie Starkstromkabel, einen Weinstand aus Holz oder diverse Sofas. So verteilt sich die Arbeit der Helfer auch auf viele Einsatzbereiche - wo sicher jeder, der mitmachen möchte, etwas für sich findet.

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