So viele Neuinfektionen wie noch nie

Hof - Die Corona-Zahlen im Raum Hof sind innerhalb eines Tages dramatisch angestiegen: 94 weitere Menschen wurden positiv getestet, 52 in der Stadt, 42 im Landkreis. 94 Fälle - das ist ein Höchstwert an Neuinfizierten innerhalb eines Tages. Dieser schlägt sich gravierend in den Sieben-Tage-Inzidenzwerten nieder: Im Landkreis sind sie von Mittwoch auf Donnerstag von 164 auf 184 gestiegen, in der Stadt Hof von 174 auf 211. Am Donnerstag befanden sich in Stadt und Landkreis Hof insgesamt 1753 Personen in Quarantäne.

Claudia Köppel, stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamtes in Hof, spricht von einem "erheblichen Infektionsgeschehen". Es gelte mehr denn je, sich umsichtig zu verhalten und die Corona-Regeln einzuhalten. Unter den Neuinfizierten seien einige ermittelte Kontaktpersonen, und es ließen sich vereinzelt Zusammenhänge erkennen. In größerem Umfang ließen sich aber keine Verknüpfungen zwischen den Fällen herstellen. Claudia Köppel warnt: "Es gibt nicht die eine Quelle, von der die Infektionen ausgehen. Mittlerweile sind es viele kleine Quellen, sodass die Wahrscheinlichkeit, sich anzustecken leider nicht mehr gering ist."

Vor diesem Hintergrund bittet das Gesundheitsamt dringend, sich zusätzlich zu den geltenden Regeln an folgende Punkte zu halten:

Getestete Personen sollen sich umgehend in Quarantäne begeben, so lange, bis das Ergebnis vorliegt.

Personen mit Krankheitssymptomen, egal welcher Schwere, sollen auf keinen Fall arbeiten gehen und sich umgehend testen lassen.

Private Kontakte sollten eigenverantwortlich auf ein Minimum reduzieren werden.

Das Landratsamt versichert in einer Mitteilung, eines der Hauptziele des Landkreises und der Stadt Hof sei ist es, das soziale und vor allem das familiäre Miteinander der Menschen aufrechtzuerhalten. Weitere einschränkende Maßnahmen wolle man deshalb möglichst vermeiden. So sei es wichtig, Schulen und Kindergärten weiterhin offen zu halten.

"Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Infektionsgeschehen in den Bildungseinrichtungen", betont die Pressestelle des Landratsamtes - und lobt ausdrücklich die Vorkehrungen der Schulen. Bislang seien zwar immer wieder einzelne infizierte Schüler oder Lehrer festgestellt worden, Quarantäne für die betreffenden Klassen oder Gruppen seien die Folge. Signifikante größere Ausbreitungen des Virus innerhalb von Bildungseinrichtungen seien aber bislang "in den allermeisten Fällen" nicht festgestellt worden. "Die Einrichtungen leisten vielfach eine gute Arbeit", heißt es aus dem Landratsamt.

Wegen der gestiegenen Infektionszahlen müssen sich im Hofer Alten- und Pflegeheim "Haus am Klosterhof" alle 141 Bewohner und 140 Mitarbeiter testen lassen. Am vergangenen Wochenende war ein Bewohner positiv getestet worden. Mittlerweile sind sieben weitere Bewohner sowie ein Mitarbeiter Corona-positiv. Den betroffenen Senioren gehe es gut, "sie sind alle symptomfrei", hat Björn Pausch, Sprecher der Diakonie Hochfranken, am Donnerstag auf Nachfrage der Frankenpost mitgeteilt. Sie alle gehörten einem Wohnbereich an. "Aktuell bleiben die Heimbewohner sämtlicher Bereiche auf ihren Zimmern, bis die Ergebnisse der kommenden Reihentestung vorliegen." Die vielen Tests sollen am heutigen Freitag durchgeführt werden.

Das "Haus am Klosterhof" ist nun vorerst für Besucher geschlossen. Generell gilt: "Im Falle einer Infektion werden die Häuser geschlossen, die Wohnbereiche isoliert und alle Bewohner und Mitarbeiter getestet", erklärt Pausch. Zwischen den positiven Fällen unter den Bewohnern und dem infizierten Mitarbeiter scheint kein Zusammenhang zu bestehen. Er befand sich im Urlaub und ist nun in Quarantäne.