Hof - "Ihr müsst halt mit mir zurechtkommen, und mit meinen abweichenden Meinungen": So hatte sich Reinhard Meringer im Mai bei seinen Stadtratskollegen für sein nimmermüdes Reden und Predigen im Gremium entschuldigt - da war er gerade für 35-jährige Zugehörigkeit zum Stadtrat geehrt worden. Dass er mit seinen langen Monologen vielen auf die Füße tritt und einige vors Schienbein stößt, ist bekannt - und zwar nicht allein dem politischen Gegner: Zwischen Meringer und dem Rest der Stadtratsfraktion kriselt es schon jahrelang, auch im Kreisverband haben sich in den vergangenen Monaten sehr viele Krisengespräche um ihn gedreht. Und das, obwohl er bei den Wahlen der vergangenen Jahrzehnte immer überdurchschnittlich viele Stimmen für seine Partei geholt hatte. Vorläufige Folge der Entfremdung: Unter den ersten Vorschlägen, welche 40 Sozialdemokraten 2020 in der Hofer Stadtratswahl antreten würden, fehlt Meringers Name - bewusst. Für ihn "eine unfassbare Demütigung".