Hof / Naila – Wie die Frankenpost am vergangenen Donnerstag berichtete, fand die Polizei in Naila in einem Straßengraben eine etwa 50 Zentimeter große Schildkröte. Nach einer Nacht in der Ausnüchterungszelle der Polizeiinspektion brachten die Beamten das Tier im Hofer Zoo unter. Im Laufe der Ermittlungen konnten die Besitzer schnell ausgemacht werden. Es handelt sich dabei um eine Familie aus Naila. Die Schildkröte namens „Friedrich“ hatte sich unter dem Maschendrahtzaun durchgebuddelt. Sie schaffte eine Strecke von rund 100 Metern, bevor das entflohene Tier entdeckt wurde.

Friedrich ist eine afrikanische Sporenschildkröte ( Centrochelys sulcata). Sie gehört damit zu den größten Schildkröten der Welt. Voll ausgewachsen kann sie eine Länge von gut einem Meter und ein Gewicht von über 100 Kilogramm erreichen. Friedrich ist ein etwa zwölf Jahre altes Schildkrötenmännchen.

Die Besitzer-Familie hat beschlossen, Friedrich dem Hofer Zoo zu schenken. Die Sporenschildkröte soll eine der Hauptattraktionen werden. Dies bereitet dem Zoo derzeit noch Probleme: Sporenschildkröten kommen aus einer Region südlich der Sahara, von Äthiopien bis zum Sudan, in einer sehr heißen und trockenen Gegend. Für eine artgerechte Tierhaltung muss der Zoo diese Klimabedingungen imitieren.

Das bereits vorhandene Tropenhaus bietet zwar die Wärme, allerdings ist die Luft darin zu feucht. Friedrich benötigt ein Warmhaus mit Auslauf. Die relativ kühlen und feuchten Sommer in der Hofer Gegend entsprechen in etwa einem Äthiopischen Winter. Damit kann die Schildkröte den Hofer Sommer bedenkenlos im Freien verbringen. Für die Zeit des Hofer Winters müssen jedoch zentralafrikanische Sommerverhältnisse geschaffen werden.

Platz für ein gut isoliertes und solide gebautes Warmhaus ist vorhanden. Der Zoo Hof bittet jetzt um Spenden, um die Unterbringung von Friedrich gewährleisten zu können. Friedrich sucht Sponsoren und Paten. Für den Umbau zu einem Schildkrötengehege benötigt der Zoo etwa 10 000 Euro.