Entsprechend locker und selbstbewusst blickt er auf das große Finale im nächsten Jahr. Vor Tausenden Fans und mit seiner ganzen Familie im Rücken, die mit in die USA reist, will der junge Helmbrechtser Oberfranken würdig in New York vertreten. "Es wäre toll, die Gruppenphase zu überstehen. Was danach geht, weiß ich nicht. Es werden enge Duelle sein. Ich halte alles für möglich! Ich habe mir noch kein Kopf gemacht, ob ich Weltmeister werde oder in jedem Spiel verliere."
In den Spielen gegen 15 weltweite Qualifikanten, meint Bittner, werden in der Endrunde Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage entscheiden. "Wenn du ein solches Turnier gewinnen willst, kommt es auf die Tagesform an und wie man mit seiner Nervosität umgeht. Ich komme aus dem Nichts und habe auch noch nicht die Erfahrungen mit solchen Turnieren. Andererseits gibt es Spieler, die schon mehrmals in solchen Endrunden teilgenommen haben."
Die größte Sorge macht ihm das große Publikum. Vor Tausenden begeisterten Fans hat er bislang weder als Videospieler noch als Fußballer gespielt. Aber egal, wie das Turnier auch ausgeht, der 17-Jährige sieht sich schon jetzt als großen Gewinner. "Ich freue mich riesig über die Qualifikation. Diese zu schaffen, ist vermutlich schon viel schwieriger als die Duelle in der Endrunde."
Normalerweise qualifiziert sich kein Niemand. Michael Bittner, E-Sportler
Ich halte alles für möglich. Fifa Interactive World-Cup
Der Fifa Interactive World-Cup ist ein internationales Turnier, bei dem der weltbeste Videospieler in der aktuellsten Reihe der Fifa-Fußball-Serie gesucht wird. Jeweils 16 junge E-Sportler qualifizieren sich in drei rundenbasierten Online-Qualifikationsturnieren auf den Konsolenversionen der Xbox und der Playstation für die Finalrunde.
Allein im vergangenen Jahr haben weltweit über 125.000 virtuelle Spieler um ein Endrunden-Ticket gekämpft.Bei der abschließenden Finalrunde spielen die verbleibenden Finalisten in vier Vierergruppen um den Einzug ins Halbfinale und Finale.
Hunderttausende Fans in der Finalhalle und via Livestream haben in der Vergangenheit die virtuellen Finalspiele verfolgt.
Dominierender Akteur der letzten Jahre ist der Spanier Alfonso Ramos. In den Jahren 2008 und 2012 konnte er das Turnier für sich entscheiden.
Die Sieger durften sich über Preisgelder von 20 000 Euro freuen.