Auch Stefan Söllner, der die Verweilinseln als einer der Inhaber der "Eventschmiede Hof" mitentwickelt hat, hat über die Zukunft der Ruheplätze die wildesten Gerüchte gehört - und war entsetzt: "Man hat mir mitgeteilt, eine Insel werde jetzt im Bauhof als Brotzeitecke wieder aufgebaut." Danach, vermutet er, wäre seine Kreation kaum mehr zu etwas zu gebrauchen. Die Idee, die Verweilinseln zu modifizieren, findet Söllner akzeptabel. Er hofft allerdings, dass die Stadt den Auftrag dazu seinem Unternehmen erteilen wird und nicht dem Bauhof: "Ich würde behaupten, ich bin der Einzige, der die Verweilinseln überhaupt so abbauen kann, dass es nachher wieder möglich ist, sie originalgetreu wieder aufzubauen." Eine falsch aufgebaute Insel empfände Söllner als Rufschädigung für seine Firma.
Und auch das ärgert ihn: "Allein die Verweilinsel vor der Klamotte hat um die 10 000 Euro gekostet", berichtet er. "Die Stadt ist aber nicht willens oder in der Lage, die Beschmutzung ihres Eigentums zu verhindern. Wo wäre das Problem, eine Überwachungskamera zu installieren? Da stellt sich die Frage, wie mit Steuergeldern umgegangen wird."
Überhaupt seien die Inseln von Anfang an eine "Hau-Ruck-Aktion" gewesen: "Wir mussten der Stadt innerhalb von drei Tagen ein Angebot vorlegen und haben uns den Arsch aufgerissen", berichtet er. Die Händler ausreichend einzubinden, habe man in der Eile versäumt, sich nachher aber umso mehr mit den Verweilinseln gebrüstet. "Der Stadt geht es nur um kurzen Ruhm."