Hof "Wir wollen etwas veranstalten, nur nicht zu groß"

Interview: Uwe Voigt, Marktmeister Quelle: Unbekannt

Am Wochenende findet der Herbstmarkt erstmals unter Corona-Auflagen in der Hofer Innenstadt statt. Der verkaufsoffene Sonntag wurde hingegen abgesagt. Warum, erklärt Marktmeister Uwe Voigt.

 
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In Nürnberg wird der Herbstmarkt als Testlauf für den geplanten Christkindlesmarkt durchgeführt. Ist das in Hof ähnlich?

Sicherlich. Wir werden den Herbstmarkt durchaus als Erfahrung mit in die zukünftigen Planungen für den Weihnachtsmarkt einfließen lassen. Was gut war, wird übernommen, was schlecht war, wird geändert. Wir haben aber natürlich in Hof ganz andere Voraussetzungen wie in Nürnberg, deshalb lässt sich das schwer vergleichen. In Nürnberg gibt es einen zentralen Platz, an dem sich alles abspielt, einen solchen haben wir in Hof nicht. Trotzdem kann man Dinge wie das Hygienekonzept sicherlich auch mit anderen Städten vergleichen.

Sind die Buden im gesamten Stadtgebiet, ähnlich wie beim Sommervergnügen, verteilt??

Nein, der Herbstmarkt findet wie gewohnt in der Altstadt und in der Ludwigstraße statt, natürlich mit ein paar Änderungen. Beim Weihnachtsmarkt ist aber noch alles in der Planung. Wir sind dabei, alle Optionen, die wir haben, zu prüfen, da wir natürlich immer darauf achten müssen, dass alles coronakonform ist und den Hygieneregeln entspricht. Wir planen dabei noch in alle Richtungen. Was sinnvoll ist und was nicht, werden wir in den nächsten ein bis zwei Wochen sehen, nachdem wir die Erfahrungen beim Herbstmarkt gesammelt haben. Das ist jetzt noch zu früh, um zu spekulieren.

War es denn leicht, Teilnehmer für den Herbstmarkt zu finden?

Wir hatten bei der Planung schon starke Einschränkungen, weil wir eben nicht alles zulassen dürfen. Aktuell haben wir zirka 30 bis 35 Markthändler, die wir dann gut verteilt über die Ludwigstraße und die Altstadt aufstellen. Mit manchen sind wir noch im Gespräch, ob sie kommen können oder nicht. Wir sind aber sehr zufrieden mit der Auswahl, die wir den Besuchern bis jetzt bieten können. Von Bratwürsten, Süßwaren und regionalen Spezialitäten bis hin zu Bastel- und Gebrauchsartikeln ist alles dabei. Die Besucher erwartet auch dieses Jahr ein sehr buntes und vielfältiges Sortiment.

Der Herbstmarkt 2020 wird von der Stadt Hof als reiner Händlermarkt betitelt. Was wird also konkret wegfallen?

Zum einen fallen die Biergärten weg. Diese konnten wir aufgrund der Hygieneauflagen nicht in der gewohnten Form umsetzen. Wir möchten aber mit den Hofer Gastronomen zusammenarbeiten, damit die Besucher die schon vorhandenen Sitzplätze im Außenbereich der Cafés und Restaurants nutzen können. Zum anderen fallen in diesem Jahr auch die Bühnen weg, weil dort die Gefahr zu hoch ist, dass die Menschen in Massen stehen bleiben. Das können wir während der Corona-Krise nicht verantworten. Die Gefahr besteht auch bei den Schaugeschäften, deshalb können wir auch diese nicht zulassen. Aus diesem Grund wird der Herbstmarkt als reiner Händlermarkt bezeichnet.

Wieso wurde der verkaufsoffene Sonntag abgesagt und der Herbstmarkt nicht?

Der Herbstmarkt ist ja normalerweise der Grund für den verkaufsoffenen Sonntag. In Abstimmung mit dem Einzelhandelsvorsitzenden, der Werbegemeinschaft, der Stadt Hof und dem Stadtmarketing, haben wir den verkaufsoffenen Sonntag alle sehr kritisch gesehen, weil wir nicht sichergehen konnten, dass wir die Besucherströme und die Ansammlungen vor und in den Geschäften in dem Maß kontrollieren können, wie es nötig wäre. Da sind zu viele Dinge, die wir nicht gewährleisten können. Deshalb haben wir beschlossen, dass der verkaufsoffene Sonntag wegfällt. Wir waren uns einig, dass wir gerne etwas veranstalten möchten, aber es darf eben auch nicht zu groß werden.

Wie wird dann die Anzahl der Menschen am Markt kontrolliert?

Es wird auf jeden Fall einen Ordnungsdienst geben, der die Einhaltung der Hygienevorgaben kontrolliert. In diesem Jahr wird es aber noch eine Besonderheit geben: Wir weisen gekennzeichneten Bereiche aus, in denen man die Maske tragen muss. Natürlich nicht in der gesamten Innenstadt, aber auf markierten Flächen, wie zum Beispiel im Umkreis der einzelnen Stände. Das wird durch Markierungen auf dem Boden kenntlich gemacht. Ansonsten gelten die gewohnten Auflagen, deren Einhaltung kontrolliert wird.

Das Gespräch führte Sarah Schmidt

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