Hof/Minsk - Dass Igor mit seiner Teestube für Bedürftige gar kein Geld verdient, wollten die Schutzgelderpresser ihm am Anfang nicht glauben. Die Schläger kamen zu ihm und wollten Bares - das er nicht hatte. So kamen sie öfters, und warteten, und etwas geschah mit ihnen: Mitten unter den Armen und Ausgestoßenen, die in der "Gemeinde Christliche Hoffnung" in Minsk einmal pro Woche etwas zu essen und zu trinken bekamen, fanden sie zum Glauben. "Der Bandenführer hatte sich fast totgesoffen, doch dann hat er im Gebet Hilfe gesucht", erzählt Pastor Waldemar Zelmer von der Hofer Nächstenhilfe. "Die ehemaligen Schläger bilden heute eine der Säulen der Gemeinde." Über den Jahreswechsel war ein Konvoi der Hofer Nächstenhilfe in Weißrussland - unter anderem auch bei Igor Gorelik, der seit zehn Jahren Pastor in Minsk ist, mit seiner Teestube.