Schauenstein - Nach der Eröffnung der Oberen Selbitztalbahn wussten nicht nur die Arbeiter, sondern auch die Honoratioren die Vorzüge des neuen Verkehrsmittels zu schätzen. Wie ältere Schauensteiner berichten, gehörte dazu auch ihr damaliger Pfarrer Karl Kimmel. Er hatte von 1925 bis 1945 die Schauensteiner Pfarrstelle inne und wurde später Kirchenrat. Kimmel hatte Verwandte in Bad Steben, die er zweimal pro Woche besuchte. Dazu bot sich die Fahrt mit der Bahn an. Üblicherweise nahm er nachmittags den "Zwei-Uhr-Zug". Und meist kam Kimmel - wie man heute sagen würde - "auf den letzten Drücker" oder mitunter auch einige Minuten später.