Kida Ramadan bei den Filmtagen „Hof hat meine Schauspielkarriere mitgeprägt“

Alisa Schrauth

Der Regisseur und Schauspieler stellt seinen Film „Égalité“ vor – und kommt dafür nach Hof. Im Interview erklärt er, warum ihm sein Besuch hier wichtig ist.

 
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Hof - Der Star aus der Serie „4 Blocks“ ist ein alter Bekannter auf den Hofer Filmtagen. Er lässt es sich nicht nehmen, für seine Regiearbeit „Égalité“ in die Stadt zu fahren. Unsere Zeitung unterhält sich auf seiner Anreise mit ihm.

Kida, du sitzt gerade im Auto und fährst mit deiner Crew nach Hof. Warum ist dir dein Aufenthalt hier wichtig?

Hof hat meine Schauspielkarriere mitgeprägt. Ich komme gerade vom Set eines Drehs, und bin quasi noch im Kostüm (lacht). Aber Hof hat den Beginn meiner Karriere unterstützt. Das werde ich nicht vergessen. Jetzt will ich Hof mit meinem Film auch repräsentieren – ohne, dass das arrogant klingen soll. Heinz Badewitz hat mich damals eingeladen und ich komme auch wieder in Gedanken an ihn.

Jetzt stellst du mit „Égalité“ deine dritte Regiearbeit vor. Was kannst du als Regisseur, was du als Schauspieler nicht kannst?

Als Regisseur kann ich meine Fantasie mehr spielen lassen. Ich kann ein Ufo in Neukölln landen lassen, wenn ich das will. Als Schauspieler bin ich an den Regisseur gebunden. Klar, da kann man auch miteinander reden. Ich finde, beides ist schön, Regie und Schauspiel.

Hat dich die Regiearbeit in deiner Schauspielerei beeinflusst?

Nein, das kann ich eigentlich nicht sagen. Aber ich habe ein anderes Auge, was Kamera und Schnitt angeht. Das hatte ich auch vorher schon, aber jetzt schaue ich mit einem anderen Blickwinkel darauf, wenn ich schauspielere. Ich merke auch, dass jeder Film von mir mehr Erfahrung bedeutet, mehr Stärke und mehr Selbstbewusstsein als Regisseur.

 

Hast du Tipps für junge Filmemacher?

Filmemachen ist Leidenschaft! Wenn man eine Idee hat, sollte man nicht lange warten – auf irgendwelche Förderungen oder so. Die Kohlensäure darf nicht raus, weißt du? Filmemachen kann man auch mit wenig Geld. Ich habe Égalité mit ganz wenig Geld gemacht, weil ich es einfach drehen wollte. Ich hatte ein gutes Buch und gute Menschen, die zusammen ein super Team bilden. Ich würde mir von jungen, tollen Filmemachern – die wir haben – mehr Mut wünschen. Einfach nur machen.

Was findest du an der Regiearbeit nicht so gut?

Die Motivtour. Das macht man, wenn man sich mögliche Drehorte anschaut. Das mach ich nicht gerne. Da sitzen alle gemeinsam im Bus, schauen sich die Orte an und essen Bio-Erdnüsse (lacht). Aber naja, man muss das halt machen.

Was war die Grundlage zu „Égalité“?

Ich bin ein Vater von fünf Töchtern. Ich wollte die Geschichte erzählen, dass Liebe Liebe ist. Man darf ein Kind nicht mehr lieben als das andere. Wenn man ein Kind in die Welt setzt, sollte man allen gleich viel Liebe geben, egal ob man ein Kind hat oder zwei oder zwanzig. Ich sehe das als Verpflichtung, die Kinder brauchen dich und deine Liebe.

Welche Werte sind dir bei deinen Kindern wichtig?

Mir ist wichtig, dass sie immer Respekt haben, vor allen Menschen. Das ist das Motto im Leben. Und bitte keinem dieses Recht wegnehmen.

Das Gespräch führte Alisa Schrauth

Sonderseite 55. Internationale Hofer Filmtage
Bis Sonntag gibt es rund 120 Filme, davon 69 Lang- und 51 Kurzfilme. Es werden prominente Filmschaffende und Schauspieler in Hof erwartet. Unsere Berichterstattung finden Sie auf der Sonderseite zur 55. Ausgabe der Hofer Filmtage

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