Hofer Filmtage Typisch Hof!

Alisa Schrauth

Nun sind sie da – die Filmtage. Der Start am Dienstagabend mit der ersten Vorstellung, dem Eröffnungsfilm „Das schwarze Quadrat“, ist von der geschmeidigen Sorte. Denn in Hof gilt wirklich: Charme statt Glamour.

 
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Die Coole-Klamotten-Gang bei der Eröffnung der 55. Hofer Filmtage (von links): Produzent Manuel Bickenbach, Schauspieler Bernhard Schütz, Schauspielerin Pheline Roggan, Schauspieler Jacob Matschenz (vorne), Regisseur Peter Meister, Festivalleiter Thorsten Schaumann (vorne), Regisseurin Caroline Schwarz und Kameramann Sebastian Lempe. Foto: Frank Wunderatsch

Hof - Es ist dunkel. Die bunten Reklamen und hell leuchtenden Straßenlaternen der Innenstadt beleuchten die Szenerie neben dem Central-Kino. Zwischen dem Filmtagebüro und einem kleinen Baum davor steht eine Gruppe Menschen. Sie unterhalten sich, sie lachen. Und dann: Blitzlicht und das Klicken der Kameras. Doch Aufregung sucht man vergebens am Dienstagabend beim Auftakt der 55. Internationalen Hofer Filmtage. Schauspieler, Regisseure und Filmtage-Mitarbeiter stehen in wechselnden Runden zusammen und quatschen. Zu sehen sind Jeans, bunte Socken und ja, auch der ein oder andere Jutebeutel hängt unprätentiös über den Schultern. Mit dem urbanen Schick einer Großstadt kann Hof allemal mithalten – und ist obendrauf wesentlich entspannter.

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Die große Premiere des Eröffnungsfilms „Das schwarze Quadrat“ beginnt an diesem Tag um 19 Uhr, davor läuft der Kurzfilm „Bananeninsel“. Festivalleiter Thorsten Schaumann hält sich an die unausgesprochene legere Kleidungsregel, man könnte sogar sagen, er ist der Anführer der Coole-Klamotten-Gang: Auf dem Kopf, nur halb über den Ohren, trägt er eine burgunderfarbene Strickmütze, seine runde, goldschimmernde Chrombrille und der grüne Parka mit Stickern auf den Ärmeln komplettieren seinen Look. Er schwört die um ihn herum stehenden Menschen auf die gleich beginnende Eröffnung ein. Dabei erklärt er den Schauspielern und Regisseuren, wo sie gleich vor das Kinopublikum treten sollen und wie sie von einem Veranstaltungsort zum anderen kommen. Eröffnet wird gleich mehrfach, zeitversetzt in beiden Kinos und in mehreren Kinosälen. Vermutlich nur in Hof kann der Festivalchef eine Viertelstunde vor Anpfiff seine Mannschaft einweisen. Mit einem Zettel in der Hand fuchtelt Schaumann um sich, will, dass noch mal alle eng zusammen kommen, umarmt hinzukommende Schauspieler und wirkt dabei gelöst und doch fokussiert. Jetzt ist der Moment, für den er die vergangenen Monate gearbeitet hat. Im Saal selbst schwört er seine Filmgemeinde ein. Hier will er, dass die Menschen im Publikum schreien, jubeln, sich freuen. Der Animateur Schaumann gibt alles. Und doch müssen sich die Kinobesucher nicht mit langwierigen, bedeutungsschwangeren Reden rumschlagen. Brav bedankt er sich bei seinen Mitarbeitern und gibt ab an die Stars, die neben der Leinwand warten, auf der sie gleich zu sehen sind. Auch sie wirken gelöst, die Hofer Atmosphäre macht’s möglich. Die wahren Gewinner sind die Kinobesucher. Sie können sich unaufgeregt dem widmen, wofür sie hier sind: dem Film.