Hofer Land Stipendium soll junge Mediziner in Region locken

Fanny Bartsch ist die erste Absolventin des Stipendienprogramms des Landkreises Hof. Zum Dank gab es ein Präsent von Landrat Oliver Bär. Foto:  

Seit 2019 fördert der Landkreis Hof angehende Ärzte, um dem Mangel an Medizinern entgegenzuwirken. Was Interessenten zu dem Programm wissen müssen.

 
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Das Stipendienprogramm des Landkreises Hof wurde 2019 aufgelegt, um künftige Hausärzte für die Region zu gewinnen. Landrat Oliver Bär erklärte das damals damit, dass die ärztliche Versorgung im Landkreis selbstverständlich sein müsse. Um dazu beizutragen, nimmt der Landkreis viel Geld in die Hand.

Im Rahmen des Stipendiums erhalten Medizinstudenten vom Landkreis Hof eine finanzielle Unterstützung von bis zu 25 200 Euro für ihr Studium. Teilnehmen können Studenten ab dem ersten Studienjahr bis hin zur Approbation. „Ein Einstieg ist immer möglich“, erklärt Simon Basedow, Leiter der „Gesundheitsregion plus“

In den ersten vier Semestern erhalten die Stipendiaten monatlich 300 Euro, nach dem Physikum sind es 500 Euro. Diese Kosten trägt alleine der Landkreis Hof. Die Stipendiaten müssen aber eine Gegenleistung bringen: Sie verpflichten sich, die fachärztliche Weiterbildung in Stadt und Landkreis Hof in der Fachrichtung Allgemeinmediziner oder Innere Medizin zu absolvieren und anschließend für mindestens vier Jahre in einer Kommune des Landkreises Hof hausärztlich tätig zu sein.

Das Stipendienprogramm ist als langfristige Maßnahme etabliert. Dabei werden die Stipendiaten meist erst nach „gut einer Dekade voll ausgebildet sein“, sagt Landrat Bär, um im Landkreis tätig werden zu können. Ganz bewusst habe man deshalb auch Facharztrichtungen mit aufgenommen, die aktuell noch „gut“ besetzt sind – in denen jedoch aufgrund des durchschnittlichen Alters der aktuell praktizierenden Ärzte in Zukunft Nachfolger benötigt werden. Noch, erklärt Bär, herrsche in einigen Bereichen Überversorgung, die nehme jedoch stetig ab. Derzeit gebe es 8,5 nicht besetzte Hausarztsitze. Ähnliche sehe es bei den Kinderärzten aus. Funktionierende Praxen seien auch für Kommunen ein Gewinn, weil die Menschen sich umorientierten und für gute Versorgung auch weite Wege in Kauf nehmen – über Landkreisgrenzen hinweg.

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